Türme von San Gimignano


Freitag Juli 2000

Unser nächstes Ziel heißt San Gimignano. Hier treffen wir am späten Nachmittag zum Stadtbummel ein. Zuerst stärken wir uns mit italienischem Eis, das überall sehr lecker und reichhaltig in der Auswahl ist, dann schlendern wir durch den Ort. In einer Keramikwerkstatt erstehen wir eine Duftlampe und Arian kauft sich für seinen Schreibtisch ein Onyx-Ei. 

San Gimignano
San Gimignano

Weiter geht es nach Bolsena am Lago di Bolsena, wo wir uns vorübergehend trennen, da Angelika noch zu später Stunde ein Telefon sucht und anschließend ins Restaurant will. Wir verabreden uns für Morgen am Flughafen. So fahre ich mit Arian gegen 22 Uhr an den Strand von Bolsena (GPS N42°39.118' E011°57.232') und nehme in der Dunkelheit ein Bad. Spannend so ein Bad in der Dunkelheit, denn der Sand ist schwarz und so sieht man absolut nicht, wohin man tritt. Das Wasser ist fast schon zu warm, trotzdem macht es richtig Spaß. Arian traut sich nicht ins Wasser, er bleibt lieber im Auto und telefoniert übers Handy mit Regina. 

Kurz hinter dem Ort biege ich nach links in eine Olivenplantage (GPS N42°34.359' E012°00.739') ab. Als ich den Bully rangiere, um ihn gerade zu stellen, gerate ich prompt mit meinem rechten Hinterrad in einen kleinen Graben. Ist aber nur halb so schlimm, komme auch gleich wieder frei. Es ist stockfinster, hier sieht man nicht die Hand vor Augen. Arian und ich essen anschließend noch einen kleinen Happen zum Abendbrot, dann verziehen wir uns ins Bett. Das Schiebedach bleibt weit offen, die Nacht ist angenehm klar und frisch, über uns funkeln die Sterne. Arian will unbedingt die Sterne fotografieren, also Verschluss auf und ganz still im Auto sitzen bleiben.

Samstag Juli 2000

Irgendwann gegen morgen werden wir wach. Der Stellplatz ist prima, wir stehen einsam und vor allen Dingen im Schatten. So können wir in aller Ruhe neben dem Bully frühstücken. Ich schieße noch ein paar Fotos, dann räume ich Bully um. 

Frühstück in der Olivenbaumplantage
Frühstück in der Olivenbaumplantage

Am Flughafen treffen wir um 14.35 Uhr mit unseren Freunden zusammen. Wer allerdings nicht kommt, ist Reginas Flieger! So fahre ich mit Arian in der Nähe des Airports an den Strand und spiele mit ihm im Wasser. Danach holen wir uns am Flughafen die Nachricht ab, das sich Reginas Ankunft noch weiter verzögert. Ich verabrede mich mit Angelika und Achim für 20 Uhr im Lido di Ostia südlich von Rom an der Strandstraße. 
Anschließend fahre ich vom Airport mit Arian in eine Ferienanlage, wo wir uns in den Schatten stellen. Hier besorge ich für uns beide Eis und frisches Trinkwasser, dann relaxen wir im Bus. 

Gegen 20 Uhr trifft endlich Regina mit dem Flieger ein. Nach kurzer, herzlicher Begrüßung machen wir uns auf die Suche nach Angelika und Achim. Der Lido di Ostia sieht auf der Karte winzig aus, zieht sich aber in Wahrheit wie Kaugummi hin. Schließlich finden wir sie, trotz einer Umleitung, doch noch - eigentlich nicht allzu schwer, denn Achims WoMo überragt fast alle - am linken Straßenrand. Der Begrüßung folgt eine kurze Lagebesprechung, dann machen wir uns auf die Suche nach einem Nachtlager. 

Eine knappe Stunde später taucht vor unseren Augen am linken Straßenrand der Campingplatz "Nice Garden" (GPS N41°17.722' E013°19.158') östlich von Terracina auf. Der Eingang zum Paradies ist gerahmt von Säulen und eingetaucht in Licht aus 1001er Birne! Wir buchen uns ohne zu Zögern ein und vor meinem geistigen Auge labe ich mich schon an köstlichen Drinks unter sternklarem Himmel im Pool, danach ein Abendessen mit Regina zur Begrüßung bei Musik mit italienischer Pizza & Pasta ... Oh ja, so schön kann Urlaub sein!

Camping "Nice Garden"
Campingplatz "Nice Garden"

Basta mit Pasta! Beim Anblick des Platzes verschlägt es mir den Atem. Ich wusste ja gar nicht, dass wir schon fast in Neapel sind. So etwas wie diesen Platz habe ich noch nicht gesehen. Voller Bretterbuden, mistig, staubig, der Boden hart wie Beton (Falls ich noch einmal in Italien campe, gehört ein Bohrhammer für die Zelt-Heringe zu meiner Ausrüstung!), alle sanitären Einrichtungen kaputt, die Wasserhähne der Duschen demontiert. Kurzum, hier haust das nackte Elend! Schlimmer kann Stalingrad auch nicht gewesen sein, nur kälter! Auf dem Platz lastet noch immer eine unerträgliche Mischung aus Hitze und Staub. 

Völlig verschwitzt und am ganzen Körper klebrig mache ich mich auf die Suche nach einer Dusche: Fehlanzeige! Überall sind die Armaturen abmontiert. Entnervt lasse ich mich auf einer Toilette nieder und benutze die Bidetbrause. Eigentlich dient die ja einem anderen Zweck ... aber der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel.

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