Auf nach Bella Italia


Mittwoch Juli 2000

Wir stehen seit gestern Abend auf dem Platz am Bach in Achenkirch und es regnet. So schlafen wir heute mal richtig lange aus. Achim hat von seinem Morgenspaziergang mit Paula schon frische Brötchen mitgebracht. Um 11 Uhr sind wir dann satt und machen uns auf den Weg in Richtung Süden. 

Das Wetter zeigt sich heute nicht gerade von seiner besten Seite. Es ist diesig, die Wolken hängen träge zwischen den Bergen. Wir wählen den Weg über die Nebenroute am Brenner, das dauert zwar länger, kostet aber dafür nix und wir genießen in Ruhe die Landschaft. Arian fotografiert wie ein Weltmeister, er findet einen Berg schöner als den Nächsten. In Bozen wird gebaut was die Bagger hergeben, hier verfransen wir uns richtig und verlieren zeitweise sogar die Orientierung. Unterwegs haben wir noch Südtiroler Bauernspeck und frisches Brot besorgt. 

Über Riva am Gardasee erreichen wir nach 317 Kilometern bergauf, bergab um 19.40 Uhr den Ledrosee. Von früher kenne ich noch die Anfahrt zum Ledrosee. Pech gehabt, der Tunnel ist jetzt gesperrt, dafür gibt es einen Neuen. Als mir das klar wird, bin ich an der Wendemöglichkeit aber auch schon vorbei und drehe kurzerhand auf der schmalen Uferstraße. Den Bully habe ich Ruck Zuck gedreht, nur Angelika im WoMo kriegt fast eine Krise. 

Die Anfahrt zum Ledrosee führt durch einen neuen Straßentunnel. Der aber hat es in sich! Lang und mit ordentlicher Steigung geht's Kilometer um Kilometer bergan. Achims WoMo "verhungert" fast auf der Steigung, uns sitzt ein Truck im Nacken. Ich überhole schließlich und fahre voran. Den Ledrosee kenne ich noch vom Surfurlaub in Torbole am Gardasee. Da haben wir in den Osterferien mit Gretel einen Abstecher zum Ledrosee gemacht, sind allerdings nicht lange am See geblieben, da es Strippen regnete. Das war 1985, als wir eine Ferienwohnung hoch über Torbole gemietet hatten. Damals lag der See noch einsam in der Landschaft, jetzt pulsiert hier das Leben. Vielleicht liegt es ja auch nur an der Jahreszeit. 

Wir wählen die linke Uferstraße und finden auch bald einen Stellplatz (GPS N45°52.117' E010°44.810') neben der Straße. Nicht sonderlich hübsch, aber es geht. Abends gehe ich dann mit Angelika und Achim in den nahen Ort. Arian ist bei den Autos geblieben und widmet sich seiner Daddelmaschine. 

Ledrosee
Ledrosee

Donnerstag Juli 2000

In aller Früh' werde ich wach, der See ruht still im ersten Morgenlicht. Alles ist noch ruhig, auch Angelika und Achim schlafen noch. Paula döst auf dem Beifahrersitz vor sich hin. Ich schnappe mir mein Badezeugs und genieße das kühle Nass. Nicht gerade Badetemperatur, aber es geht. Dafür ist das Wasser kristallklar. Nach dem Bad gehe ich zum Auto zurück, jetzt ist auch Arian wach. Ich schleppe ihn sofort mit zum See hinunter und nehme mit ihm ein zweites Bad. Doppelt hält besser! Herrlich, so am frühen Morgen. Paula ist jetzt auch mitgekommen und tappst durchs Wasser. Nur Arian ist ganz und gar nicht begeistert. Er steht immer noch bis zu den Knien im Wasser und friert. Aber schließlich überwindet er doch noch seinen inneren Schweinehund und wäscht sich im See.  

Frühstück am Ledrosee
Frühstück am Ledrosee

Achim holt mit Paula Brötchen, und ich setze mich mit Arian zum Frühstück in die Morgensonne. Angelika und Achim frühstücken immer im WoMo, das ist ihnen bequemer. 

Nach dem Frühstück treten wir den Rückweg an. Am Parkplatz bunkere ich Frischwasser, Arian kauft sich den versprochenen Fußball. Wir wählen wieder den Weg durch den Tunnel nach Riva zurück und schlängeln uns durch den dicken Verkehr nach Torbole. Bei dieser Gelegenheit schaue ich mir meinen alten Surfplatz an. Der wurde inzwischen mächtig durchgestylt, dafür wird jetzt auch eine Parkgebühr verlangt. 

Surfspot Torbole am Gardasee
Mein alter Surfspot in Torbole am Gardasee

Zwei, drei Fotos später geht's am Gardasee entlang weiter über Malcesine und Bardolino nach Verona. Hier trennen wir uns kurz, da mir Achims Parkplatz zu weit von der Arena und dem Stadtzentrum entfernt liegt. Unmittelbar hinter der Arena di Verona finde ich prompt einen Parkplatz. Manchmal werden auch Lauffaule belohnt. An der Arena treffen wir uns wieder. Angelika macht die Besichtigungstour mit Arian zusammen, da ich die Arena bereits kenne. Ist das eine Hitze heute! Achim und ich flüchten mit Paula in den nächsten Schatten im Park. 

Verona
Arena di Verona

Danach fahren wir mit unserem VW-Bus durch die engen Gassen von Verona zum WoMo und besprechen bei einem Cappuccino die nächste Etappe. 

Es dämmert schon langsam und so begeben wir uns auf die Suche nach einem Campingplatz für die kommende Nacht. Unser Weg führt uns durch eine karge Flusslandschaft, bis wir endlich nach längerem Suchen in aller Abgeschiedenheit nahe Fanano einen kleinen Campingplatz (GPS N44°12.121' E010°47.569') finden. Der Platz liegt in etwa 1.000 Metern Höhe inmitten bewaldeter Hügel. Auf unsere Frage nach dem Preis beraten sich Vater & Sohn erst mal und einigen sich schließlich auf 30.000 Lire pro Familie. Vieles ist noch im Bau, aber alles Tipp Top und es gibt sogar warmes Wasser für Dusche und Abwasch gratis aus dem Hahn. Außer uns steht nur noch eine Familie auf dem Platz. Der Stromanschluss für den Kühlschrank wird immer als erstes hergestellt, dann bereiten wir das Essen zu. Arian spielt noch mit dem Jungen vom Platz, während wir bei ein paar Bieren den Tag ausklingen lassen. 

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