Arian & die Mafia


Sonntag Juli 2000

Nach dem Frühstück haben wir genug von dieser Milieustudie und sehen zu, dass wir von hier so schnell wie möglich verschwinden. Für alle zusammen zahlen wir umgerechnet 105 DM für die eine Nacht inmitten des Elends. Eine absolute Frechheit! 

Schon am frühen Morgen herrscht eine wahnsinnige Hitze. So suchen wir uns bald ein Plätzchen am Meer, wo wir uns erfrischen können. Das Moonshadow wird allerdings gleich weggeweht, so stehen wir am Strand in der prallen Sonne. 

Abends steuern wir den Campingplatz "La Califfa" (GPS N41°16.912' E013°22.612') an. Knüppeldicke voll und staubig. Wir stehen am Zaun, direkt dahinter die Straße. Unsere Freunde haben einen Platz etwa 50 Meter weiter gefunden, dicht umzingelt von neapolitanischen Grossfamilien mit ihrer lärmenden Bagage. Hier werden wir Zeuge, wie Italiener campen. Berge von Krempel, Möbeln und einem riesigen Kühlschrank quellen aus Auto und Hänger und türmen sich zuhauf. Dazwischen verschnauft ein alter Mann von den Strapazen der Anreise, während die übrige Familie bemüht ist, mit Hämmern, Sägen und vor allem viel Geschrei aus dem Chaos etwas zu formen, was das Überleben inmitten dieses Wahnsinns erträglich machen soll. Also kurzum, ein typisch italienischer Campingplatz. 

Campingplatz "La Califfa"
Campingplatz "La Califfa"

Der Platz setzt sich jenseits der Straße fort, wo auch der Strand liegt. Hier verbringen wir den Rest des Tages und genießen das Bad im Meer. Das Wasser wird hier so weit südlich auch schon viel klarer. Den ersten Sonnenbrand habe ich mir auch schon geholt, da es für das Sonnensegel am Strand zu windig ist. 

Im Zentrum des Campingplatzes kann Arian seine Sehnsüchte an den Spielautomaten stillen, vorausgesetzt, es gelingt ihm die Mafia auszutricksen, die die Automaten kontrolliert. Insbesondere die kleinen italienischen Mädchen sind sehr aggressiv. Eine parkt sogar ihre Hand auf Arians Wange, wie er dem Automaten zu nahe kommt. 

Montag Juli 2000

Wir sind uns einig: HHeute bleiben wir hier stehen, auch wenn der Platz nicht gerade der Beste ist. Nach dem Frühstück gehen wir an den Strand und leihen uns zwei Liegen mit einem Sonnenschirm: Kosta quanta 30.000 Lire! Hört sich teuer an? Sind aber umgerechnet nur läppische 30 DM! Man gönnt sich ja sonst nichts! So drängeln wir uns zu Fünft unter dem mickrigen Schirm. Ohne geht's aber auch nicht, die Sonne kennt kein Erbarmen mit uns blassen Nordmännern und -frauen. Mein Entschluss steht sofort fest: Im nächsten Supermarkt kaufe ich einen Sonnenschirm, koste es was es wolle!

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