Kroatien

zurück in die Unterwelt von Skocjan ...

Gegen 14:15 Uhr treffen wir endlich auf dem Campingplatz (N45°09.149' E014°43.300') in Selce, dem "autocamp selce" ein. Das Wetter hat sich heute spürbar verbessert, es ist jetzt sehr warm (um 17:26 Uhr zeigt unser kleines Thermometer 28°C an) geworden. Allerdings ist der Platz knüppeldicke voll. Da sich kein geeigneter Standplatz - der unseren Ansprüchen genügen würde - mehr finden lässt, fährt Jörg seinen MB Sprinter hinter den Wohnwagen und wir stellen unser Zelt neben den Wohnwagen. Der Boden ist abschüssig, da werden wir wohl morgen früh alle in einer Ecke des Zeltes übereinander liegen. Nachdem das Zelt steht, läuft mir schon der Schweiß übers Gesicht. Nun geht's aber sofort ins Wasser.

Inzwischen ist unser Kühlschrank innen so warm wie außen. Vielleicht liegt es daran, dass der Bus schräg steht. Ich habe den Kühlschrank (electrolux) jedenfalls auf den Kopf gestellt und werde nachher einfach ein paar Steine als Niveauausgleich unterlegen, damit er waagerecht steht. Abends bin ich mir dann sicher. Er mag keine Schräglage!

Unser Abendessen kommt diesmal vom Grill. Elke und Jörg sind zum Supermarkt geradelt und haben für uns mit eingekauft. Arian und Steven daddeln mit ihren Game Boys noch bis 23 Uhr im Wohnwagen, dann verziehen wir uns alle in unsere Schlafsäcke.

"Strand" des Campingplatz "autocamp selce" in Selce
"Strand" des Campingplatz "autocamp selce" in Selce

 

Selce/Kroatien, der 20. Urlaubstag

Hängemattenwetter

Samstag, Juli 2004

Ich habe es irgendwie im Schlaf geschafft, oben zu bleiben. Arian und Regina sind in der Nacht immer bis ans Fußende gerutscht und durften anschließend wieder nach oben krabbeln. Ich gebe ihnen den Tipp, sich im Schlaf doch einfach an der Reisetasche festzuhalten, die jeder an seinem Kopfende zu stehen hat. Um 9:30 Uhr bin ich ausnahmsweise mal der Letzte beim Frühstück, mache aber noch einen kleinen Umweg unter die Dusche. Mitten in unser Frühstück hinein fangen unsere slowenischen Zeltnachbarn (N45°09.142' E014°43.296') gegenüber plötzlich an abzubauen. Ich setze sofort den Bully um und als sie ihr Zelt einpacken, steht Regina schon mit dem ersten Gepäck auf der nun leeren Fläche. Danach stellen wir Campingtisch und Stühle auf. Mit Elkes und Jörgs Hilfe tragen wir anschließend das aufgebaute Zelt hinüber und richten uns sofort ein. Hier haben wir jetzt eine ebene Standfläche, die zudem noch einigermaßen schattig ist. Der reine Luxus ist es ja nicht gerade, der Abstand links und rechts zu unseren Nachbarn beträgt jeweils nur etwa 1 Meter!

Nach dieser schweißtreibenden Arbeit geht es dann sofort ins Wasser (gemessene 22°C). Steven holt aus großer Wassertiefe mit seinem Kescher eine Seegurke hervor. Ein wahres Prachtexemplar. Seeigel und kleine Garnelen leisten ihr im Wassereimer Gesellschaft.

Seegurke & Co.
Seegurke & Co. im Aquarium von Steven & Arian

Lange halte ich es am Strand sowieso nicht aus und spanne daher die Hängematte zwischen zwei Bäumen hinter unserem Zelt auf. So macht Urlaub schon viel mehr Spaß. Hier liege ich also faul in der Matte und schreibe am Tagesbericht (15:50 Uhr), während sich die Anderen in der Sonne grillen lassen.

Nachmittags laufen wir zusammen nach Selce und decken uns im Supermarkt mit dem Nötigsten ein. Der Ort bietet von seiner Wasserseite her nichts Aufregendes, nur die üblichen Krempelläden.

Markt in Selce
Arian & Steven auf dem Markt in Selce

Hier der aktuelle Wetterbericht: Wolkenloser Himmel, Lufttemperatur um 19:15 Uhr 28°C.

Nach der Rückkehr brechen wir sofort wieder in die andere Richtung auf, dort liegt eine Pizzeria am Strand. Den Strand säumen auch hier diverse Läden, wo man aufblasbare Haustiere, oder Ersatz für seine zerschlissenen Latschen kriegt, die der Tortur auf dem Beton am Strand nicht gewachsen sind. Die Spielhalle darf natürlich auch nicht fehlen, wie würden die Kids denn sonst ihre Zeit totschlagen. Nach dem Essen - so satt habe ich mich schon lange nicht gefühlt - spielt Arian mit Steven eine Runde "Fast Track" in der Spielhalle nebenan.

Wieder am Zelt, muss der Mexikaner unserer Verdauung auf die Sprünge helfen. Arian und Steven räkeln sich derweil im Wohnwagen und frönen ihrer Daddelleidenschaft.

 

Selce/Kroatien, der 21. Urlaubstag

Gurkentaucher

Sonntag, Juli 2004

Offensichtlich hat jetzt der Wetterumschwung stattgefunden: Es ist sehr heiß. Noch nichts getan und doch schon nass geschwitzt.

Heute nehme ich den Camcorder mit dem Unterwassergehäuse mit zum Schnorcheln. Steven ist ein sehr guter Taucher und das will ich mal aufnehmen. Tatsächlich saust der Kerl wie ein Stein nach unten und holt eine Seegurke aus sicherlich 6 Metern nach oben. Arian traut sich das nicht zu, obwohl er ja vor drei Jahren in Kroatien schon seine 4 Meter schaffte. Allerdings auch erst nach langem Zureden. Das Wasser ist hier allerdings nicht so klar, wie ich es vor drei Jahren von Murter her in Erinnerung habe und so entschwindet Steven fast meinen Blicken. Heute Abend werden wir uns die Aufnahmen mal zusammen ansehen. Ich liege jetzt (11:46 Uhr) mal wieder in der Hängematte und schreibe an diesem Bericht.

Arian mit Seegurke
Arian mit Seegurke

Die weitere Urlaubsplanung haben wir auch schon beschlossen: Am Dienstag werden wir von hier in Richtung Zadar aufbrechen und uns auf dem Campingplatz "Camp Maritime" bei Privlaka niederlassen, von dem wir auf der Herfahrt Werbematerial bekommen haben. Was in dem Faltblatt steht, hört sich auf jeden Fall sehr interessant an. Elke, Jörg und Steven wollen es noch eine Woche hier in Selce aushalten.

Kurz nach 16 Uhr fährt Regina mit Jörg zum Supermarkt Lebensmittel und Kuchen holen. Elke kocht derweil Kaffee mit ihrer Kaffeemaschine im Wohnwagen.

Hier wieder der aktuelle Wetterbericht: Himmel wolkenlos, Lufttemperatur um 16:35 Uhr 30°C, um 23:15 Uhr sind es noch 24°C.

 

Selce/Kroatien, der 22. Urlaubstag

Beton oder Asphalt?

Montag, Juli 2004

Den Morgen genieße ich heute in der Hängematte und beobachte das erwachende Strandleben. Über Nacht haben wir die Matte ins Zelt gelegt, aber sie ist sehr schnell wieder aufgespannt, da wir die Aufhängung an den Bäumen gelassen haben. Unmittelbar am Strand verläuft eine Straße, auf der zumindest der Lieferverkehr für die Strandbuden stattfindet. Jugendliche nutzen sie natürlich auch mit ihren Mopeds. Bei der Anlage und Erweiterung des Campingplatzes hat man einfach die schon vorhandenen Straßen in das Gelände mit einbezogen.

Gegen Acht erscheinen die ersten Sonnenanbeter und reservieren sich die begehrten Logenplätze auf dem Asphalt oder Beton. Nachdem sie ihr Badehandtuch an einer strategisch günstigen Stelle platziert und mit Steinen beschwert haben, gehen sie erst einmal frühstücken. Die streunenden Hunde sind auch schon wach und laufen den Strand auf der Suche nach etwas Fressbarem ab.

Der ältere Herr in seinen Bermuda-Shorts, die auch schon bessere Tage erlebt hat, lässt seinen Blick prüfend über das vorhandene Angebot schweifen. Er frühe Vogel fängt den Wurm! Beton oder Asphalt? Weder noch, er entscheidet sich für das staubige Plätzchen auf verkümmertem Gras unter einem durstigen Straßenbäumchen. Ein altersschwacher Klappstuhl und die ausgeblichene Stoffmatte finden hier eine neue Heimat und werden sicherheitshalber mit Steinen gepflastert. Nach einem letzten prüfenden Blick schreitet er erhobenen Hauptes von dannen.

Mittlerweile ist Arian mit seiner Daddelmaschine bewaffnet zu mir in die Hängematte geklettert. Eine Amsel turnt über uns in den Zweigen herum. Sie wird doch nicht etwa...!? Regina und Steven machen auch ihren Antrittsbesuch (9:08 Uhr), aber in der Matte ist jetzt kein Platz mehr.

Nach dem Frühstück (10 Uhr) ist das Thermometer schon auf wohlige 26°C geklettert (das Wasser hat auch schon auf 23°C zugelegt) und Jörg schreibt Postkarten. Ich habe gestern schon einen Rundumschlag per SMS gemacht und alle Lieben über unser Wohlbefinden aufgeklärt. Von Martina haben wir auch prompt eine Antwort erhalten, in der sie erklärte, dass auch Ruth sich über unsere Nachricht gefreut hat, aber selbst nicht antworten kann, da sie mit ihrem neuen Handy nicht klar kommt. Fluch der Technik!

Die Jungs liegen seit dem Frühstück faul in der Hängematte und haben bisher noch keinen Tauchgang absolviert. Elke und Jörg sind für 12 Uhr in der Tauchschule "Mihuric" gemeldet und wollen sich die Unterwasserwelt ansehen.

Steven & Arian in der Hängematte
Steven & Arian in der Hängematte

Für Kroatien ist eine Tauchgenehmigung erforderlich, die 12 Monate Gültigkeit hat und 100 HRK kostet. Eine komplette Ausrüstung kann man für 210 HRK pro Tag (nur für Gäste der Tauchschule) ausleihen. Der erste Tauchgang ist immer ein Check-Tauchgang in Begleitung, der natürlich bezahlt werden muss. Nach einigem Hin und Her nehmen Elke und Jörg von ihrem Vorhaben wieder Abstand, da ihnen die Kosten in Höhe von etwa 200 Euro für einen Tauchgang zu hoch sind.

Einen Tauchgang mache ich jetzt mit Regina zusammen, Arian daddelt sich mit Steven immer noch durch die digitale Welten seines Game Boys, immer auf der Suche nach dem ultimativen Kick.

Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in die Konoba Plaza (früher hieß es Wienerwald). Arian ist noch immer sauer, dass wir morgen weiter ziehen und muss wohl erst mal aufgepäppelt werden. Eine Pizza Cappricosa (ist sehr groß und kostet 28 HRK) für Regina und mich, eine Margeritha (auch groß für 25 HRK) für Arian, Meeresfrüchtesalat (30 HRK) und ein Salat mit Hühnerfleisch (28 HRK) stehen auf unserem Speiseplan. Eine große Pizza und Salat schaffe ich heute nicht allein, so teile ich mir die Pizza mit Regina.

"Strand" des Campingplatz "autocamp selce" in Selce
"Strand" des Campingplatz "autocamp selce" in Selce

 

Selce ... Privlaka/Kroatien, der 23. Urlaubstag

Nie wieder ohne Bohrhammer!

Dienstag, Juli 2004

In Senj verlassen wir die Küstenstraße und folgen dem grünen Autobahnwegweiser die Straße 23 durch die Berge über den Pass Vratnik (698 Meter). Wie auf der Karte angedeutet und gestern noch vom Kellner versichert, gibt es aber außer der Baustelle keine Autobahn. Es ist ja auch einfacher Schilder aufzustellen, als eine Autobahn zu bauen. Also geht es auf der Landstraße Nr. 50 entlang der Autobahnbaustelle weiter. Teilweise sieht sie schon recht fertig aus, ist aber noch nicht freigegeben. Erst bei Perusic ist die Autobahn fertig und ab hier fahren wir in Richtung Split weiter.

Um 13:11 Uhr haben wir die Autobahn (Gebühr 51 HRK) kurz vor Zadar verlassen und Regina kauft mit Arian in einem kleinen Supermarkt ein. Getränke werden dringend benötigt, die Außentemperatur ist mittlerweile auf 31°C gestiegen. Wir folgen den Hinweisschildern des Campingplatzes Maritime über Nin nach Privlaka.

Das "Camp Maritime" (N44°15.368' E015°07.548') erreichen wir schließlich gegen 14 Uhr. Einer der wenigen freien Plätze, der uns angeboten wird, liegt unmittelbar am Eingang des Platzes und hat die Parzellennummer 363. Ich bin zwar anfangs der Meinung, dass das keinesfalls die avisierten 60 Quadratmeter sein können, aber Regina schreitet den Platz später ab und meint es sei schon in Ordnung. Wir stehen im Pinienwald sehr schattig, aber leider auch sehr staubig. Das Zelt aufstellen artet hier in richtige Arbeit aus. Dabei habe ich Urlaub!!! Beim Versuch, die Heringe in den Boden zu schlagen, biegen sich einige schon vor Lachen. "Für Beton nimmt man doch ein Bolzenschussgerät, aber doch keinen Gummihammer!" höre ich sie bei jedem Schlag schreien. Mit dem Klappspaten hacke ich ein Loch in den Boden, wo ich zuvor keinen Hering reingekriegt habe, in der Annahme, dass hier wohl ein großer Findling im Wege ist. Pustekuchen! Nicht etwa ein Stein ist im Wege, sondern reiner Boden! Rot und hart wie Stahlbeton! Ich zähle mich ja mittlerweile zu den erfahrenen Campern und daher ärgert es mich besonders, dass ich auf solche Situationen so schlecht vorbereitet bin. Das passiert mir aber nicht noch einmal, schwöre ich bei Wotan, während mir der Schweiß übers Gesicht läuft. Das nächste Mal habe ich Zeltnägel der Marke "Arnold XXL" und falls auch die nicht helfen sollten, meinetwegen noch Dynamit dabei!!!

"Camp Maritime" in Privlaka
"Camp Maritime" in Privlaka

Egal, jetzt steht das Zelt und Bully hat auch seinen richtigen Platz besetzt, da gehe ich mit Arian erst einmal ins Meer. Badehose, Badeschuhe, Schwimmflossen und Taucherbrille und los geht's. Kein Stellplatz soll angeblich weiter als 150 Meter vom Wasser entfernt sein. Na ja, abgemessen habe ich es nicht, aber das kann schon hinhauen. Der Strand ist recht breit und im Wasser gibt es statt der Felsen mit Seeigeln feinen Sand. Ideal für Kinder, alle anderen müssen allerdings gut 200 Meter laufen, ehe sie den Boden unter den Füßen verlieren. Süßwasserduschen gibt es auch am Strand, so kann man sich das Salzwasser sofort vom Körper spülen. Die Wassertemperatur beträgt hier 27°C. So warm bade ich in der Regel nur Zuhause in unserer Badewanne.

Nach dem Abendessen spielen wir im Bully UNO. Da Regina aber zu sehr schwitzt (schwitzt sie etwa Blut und Wasser wegen ihrer Karten?) ist unsere Spielleidenschaft schon nach wenigen Runden erloschen.

Unsere aktuellen Tagestemperaturen heute: 18 Uhr 30°C, 19 Uhr 29°C, 20 Uhr 27°C, 21 Uhr 25°C, 22 Uhr 22,5°C

 

Privlaka/Kroatien, der 24. Urlaubstag

Der Nachtfalter

Mittwoch, Juli 2004

Meine Familie liegt noch um 8:17 Uhr im Zelt. Schlafen werden sie wohl beide nicht mehr, aber Arian ist meist nur zu faul zum Aufstehen. Ich habe mir inzwischen Kaffee gekocht, Brötchen, Joghurt und eine Packung Philadelphia-Käse gekauft und beobachte das erwachende Leben auf dem Platz. Niederländische Nachbarn haben gerade ihren kleinen Schlafanhänger zusammen geklappt und sind abgereist. Unser Zelt steht selbst morgens voll im Schatten, da lässt es sich schon aushalten. Im Bistro neben dem Supermarkt sitzen morgens um halb Acht schon die ersten Einheimischen und palavern. Der Obsthändler bestückt gerade seinen Verkaufsstand an der Zufahrt zum Campingplatz mit Obst und Gemüse. Ich habe den Eingang voll im Blickfeld, mir entgeht nichts!

Soeben sind neue Campinggäste eingetroffen und werden gleich vom Service empfangen und eingewiesen. Ist man mit der Auswahl der Parzelle zufrieden, bucht man sich anschließend an der Rezeption ein. Ein vernünftiges Verfahren. Allerdings besteht um diese Jahreszeit keine große Auswahl mehr, aber einige kleine Parzellen sind wohl irgendwo immer noch frei.

Aha, jetzt sind auch Arian und kurz darauf Regina aus dem Zelt gekommen. Arian holt sich bei mir eine Kuscheleinheit ab und saust gleich in Richtung Toilette. Regina wählt den gleichen Weg, allerdings ohne Kuscheleinheit. Arian verschwindet danach wieder im Zelt, aber Regina setzt sich wenigstens zu mir an den Frühstückstisch. Bei dieser Gelegenheit stellen wir mal wieder fest, dass der Kaffee hier besser schmeckt, als zu Hause aus der Kaffeemaschine. Liegt es an der Art des Aufbrühens, oder vielleicht am Wasser?

Jetzt verlässt ein Auto mit angehängtem Hühnerei den Platz. Als Wohnwagen würde ich es jedenfalls nicht bezeichnen. Was es nicht so alles gibt!

Beim Frühstück haben wir um 9:30 Uhr schon 26°C, sitzen zum Glück aber noch im Schatten. Arian geht noch einmal in den Laden und kauft ein Glas Diät-Marmelade. Er meint, andere hätten sie nicht und auch kein Nutella.

Der Falter ist über Nacht geschlüpft! In Ungarn hatten wir auf dem Öko-Campingplatz sehr viele Stachelraupen mit blauen und roten Punkten gesehen. Eine dieser Raupen ist mit einem Stuhl ins Auto gelangt und hat uns auf der Reise begleitet. Im Bully hatte sie sich verpuppt und lebte fortan in einem Einweckglas, in dem wir vorher unsere selbst gemachte Erdbeermarmelade hatten. Und in der letzten Nacht ist nun ein dicker Nachtfalter geschlüpft.

Falter
Nachtfalter

Am Nachmittag machen wir einen kleinen Spaziergang zur nahen Bushaltestelle, müssen aber feststellen, dass die Fahrpläne abhanden gekommen sind. Morgen wollen wir mit dem Bus nach Zadar fahren. Etwas weiter liegt an der Straße ein Konzum, hier kaufen wir ein paar Kleinigkeiten für 167 HRK ein. Hier bekommen wir auch Orangina Limonade und Nutella. Ein spezieller dalmatinischer Schinken treibt den Preis zusätzlich in die Höhe. Den Busfahrplan bekommen wir auf dem Rückweg an der Rezeption. Der Bus fährt in Abständen von 45 bis 60 Minuten und verkehrt zwischen Zadar und Vir. Vielleicht schaffen wir morgen früh schon den Bus um 9:45 Uhr.

Am Zugang zum Campingplatz liegt das "Buffet Mostina", ein einfaches Restaurant. Hier sind wir heute zu Gast. Arian und Regina haben keinen rechten Appetit und bestellen sich daher jeder nur einen gemischten Salat. Ich ordere gemischtes Fleisch mit Reis. Also, vom Hocker hat es uns ja nicht gerade gehauen, es ist halt ein einfaches Restaurant.

Zadar
Zadar

 

Privlaka/Kroatien, der 25. Urlaubstag

Zadar

Donnerstag, Juli 2004

Wir haben tatsächlich den Bus um 9:45 Uhr bekommen und sind schon eine halbe Stunde später in Zadar. Über eine Brücke laufen wir in die Altstadt von Zadar, die auf einer Insel liegt. Zuerst muss ich einen Bankomaten aufsuchen, da wir auf einem Markt mehrere Stände mit Fußballtrikots entdeckt haben. Die Trikots kosten alle 120 HRK. Es muss aber das Trikot von Edgar Davids in den Vereinsfarben von Juventus Turin "Juve" (schwarz/weiß) sein und sonst nichts! Arian findet auch das gesuchte Trikot an einem Stand, aber in der Größe S ist es ihm leider zu klein. So werden wir Zadar wohl ohne Edgar Davids verlassen. Ein gelbes Trikot habe ich ihm allerdings schon an einem anderen Stand gekauft, was recht gut, weil ungewöhnlich aussieht. Weiter geht es über den Gemüsemarkt und anschließend in die Fischhalle. Arian bleibt lieber draußen, der Geruch stört ihn. Am Himmel über Zadar ziehen derweil vier Kunstflieger ihre Kreise.

Markt von Zadar
Markt von Zadar

Jetzt (13:38 Uhr) sitzen wir im Restaurant "Caffe Moka Rica" und erholen uns von dem Fußmarsch durch die Altstadt bei kühlen Getränken. In der Stadt ist es noch heißer als am Meer und so meiden wir die sonnendurchfluteten Plätze der Altstadt.

Zadar
Zadar

So, jetzt werden wir noch kurz auf die Jagd nach einen kleinen Moccalöffel aus Silber gehen und versuchen dann den Bus um 14:25 Uhr zu bekommen. Die Juweliere haben aber über Mittag geschlossen und so laufen wir zur Bushaltestelle. Punkt 15 Uhr sind wir wieder auf dem Campingplatz und gehen sofort ins Wasser. Ich habe diesmal Taucherbrille, Schnorchel und Schwimmflossen dabei, denn es gilt den großen Krebs von gestern zu finden, den sich Arian nicht traute zu fangen. Es ist aber weit und breit leider kein Krebs zu finden und so gebe ich nach einer halben Stunde auf.

Gestern habe ich mir beim Baden im Meer den rechten Fuß aufgeschnitten. Durch den langen Fußmarsch durch Zadar schmerzt die Wunde jetzt und wird von Arian und Regina untersucht. Da sich keiner von Beiden traut, mich zu verarzten, muss ich es selbst in die Hand nehmen. Etwas Tequila von außen und von innen und fertig ist die Wundversorgung!

Arian traut sich gegen mich beim UNO-Spiel anzutreten. Wie schon gestern Abend, behält er auch heute wieder die Oberhand. Regina wird schon langsam sauer, als Arian auch noch behauptet, sie verliere nur immer deshalb, weil sie so schlecht spielt. Ich halte mich da lieber raus, aber da mag schon was dran sein!

Arian liegt schon im Zelt und liest in seinem neuen Donald-Duck-Comic. Regina nimmt sich meine Grubenlampe und schmökert in John Grishams "Die Bruderschaft". Was treibt Rolf? Richtig! Rolf schreibt sich auf dem HP200LX die Finger wund.

 

Privlaka/Kroatien, der 26. Urlaubstag

Gummi oder Matratze?

Freitag, Juli 2004

Zur Einstimmung heute mal zwei kleine Kalauer vorweg:

1. Lieber eine Hutmutter als 'ne Schwiegermutter!

2. So recht von Herzen hundsgemein, das kann doch nur ein Camper sein!

Statt der Gummibrötchen essen wir heute Weißbrot zum Frühstück. Die Brötchen sind ja eigentlich gar nicht so schlecht und auch immer frisch, aber irgendwie gummiartig. Das Weißbrot ist ebenfalls frisch, drückt sich aber unter der Messerklinge wie eine alte Matratze zusammen.

Nach dem Frühstück sitzen wir noch eine Weile am Zelt beisammen und Regina wäscht ein paar Sachen aus. Dann gehe ich mit Arian ins Wasser. Diesmal nehme ich den Camcorder im Unterwassergehäuse mit. Regina erledigt noch ein paar Kleinigkeiten und will nach kommen. Kein Krebs, keine besonderen Funde, hier gibt es auf dem Meeresgrund ziemlich wenig außer Sand. Davon aber genug. Irgend etwas hat Regina allerdings in den Zeh gestochen oder gebissen. Obwohl ihr Zeh auch anschließend noch eine ganze Weile schmerzt, ist eigentlich nichts zu sehen. Nach einer Pause gehen wir wieder ins Wasser, diesmal filmen Regina und Arian, damit Arian später einmal sieht, dass sein Papa auch mit im Urlaub war. 

Die Essensfrage hätten wir für Heute auch geklärt, wir haben uns für das Restaurant am Strand entschieden, das schon von seinem Äußeren her einen erheblich besseren Eindruck bei mir hinterlassen hat, als die Bude am Eingang. Jetzt müssen nur noch Arian und Regina wieder auftauchen, dann kann es losgehen. Regina wollte sich vor einer Stunde eigentlich nur eine halbe Stunde an den Strand setzen um zu lesen und Arian ist gerade (17 Uhr) mit seiner Taucherbrille noch mal ins Wasser gelaufen.

Im Restaurant
Im Restaurant

Das Essen ist hervorragend! Mein Pfeffersteak hätte jedem Filetsteak zur Ehre gereicht, Reginas Cordon Blue ist gut und Arians Lasagne hätte selbst Garfield nicht geschafft. Inklusive Getränken wird dann aber auch eine Rechnung in Höhe von 246 HRK fällig. Nach dem Essen läuft Arian zum nahen Rummel, kehrt aber schon bald zurück, da es nichts gibt, was ihn gereizt hätte. Sofort läuft er in den nächsten Supermarkt, weil er plötzlich noch Appetit auf Maiskolben verspürt. Maiskolben findet er zwar nicht, kehrt aber dafür mit einer Packung Keksen heim.

 

Privlaka/Kroatien, der 27. Urlaubstag

Campers Shrek

Samstag, Juli 2004

Arian und Regina schlafen (8:18 Uhr) noch, ich war heute aber auch mal ganz leise und habe Campers Shrek aus gelassen und stattdessen den 442er benutzt. Der Kaffee ist fertig - ich bin es natürlich auch schon, waschen, Zähne putzen und etwas aufhübschen - und beobachte mal wieder den Betrieb bei uns auf dem Platz. Die Belgier neben uns bauen gerade ab, sie hatten nur so ein "wönziges Iglozelt" aufgestellt. So was ist ja ruck-zuck im Handschuhfach verstaut.

Arian hat seine kleine Panasonic-Luftmatratze, die er auf der Cebit 2002 in Hannover gewonnen hatte, aus der Ski-Box geholt und aufgeblasen. Auch sein Diabolo-Spiel hat er bei der Gelegenheit hervor geholt. Jetzt wird geübt.

Strand des "Camp Maritime" in Privlaka
Strand des "Camp Maritime" in Privlaka

Seit dem frühen Nachmittag ist leichte Bewölkung aufgezogen. Sehr erholsam, die Hitze ist zwar auszuhalten, da meist ein leichter Wind weht, aber etwas Abkühlung können wir allemal gebrauchen. Gegen 15 Uhr essen wir ein paar Nudeln und heute Abend setzen wir uns wieder in das Restaurant am Strand. Elke hat eine SMS geschickt, sie sind seit heute früh auf dem Weg nach Slowenien und wollen wissen, wo die Höhle von Skocjan liegt, die wir ihnen empfohlen haben. Ich habe mich nach dem Essen ins Zelt verzogen, schreibe ein wenig an diesem Bericht und werde dann Siesta halten.

Um 18 Uhr gehen wir essen. Wieder das Restaurant am Strand und wieder Pfeffersteak. Arian bestellt sich ebenfalls ein Pfeffersteak und Regina nur einen Thunfischsalat. Sie rechnet fest damit, Arians Rest aufessen zu können. Allerdings ist es diesmal wirklich nur ein kümmerlicher Rest, den Arian auf seinem Teller zurück lässt. Es ist überdies wohl das erste Mal, dass sich Arian im Restaurant Fleisch bestellt hat und es auch aufisst.

Abends bewölkt sich der Himmel und Wind kommt auf. Ich hole die "starken" Heringe heraus und sichere mit ihnen die windzugewandte Seite des Zeltes ab. Diese Heringe lassen sich auch in diesen knochenharten Boden einschlagen. Allerdings habe ich von der Sorte nur fünf Stück. Ich werde mir von dieser Qualität für den nächsten Zelturlaub sicher noch ein paar kaufen.

 

Privlaka/Kroatien, der 28. Urlaubstag

Faulheit siegt!

Sonntag, Juli 2004

In der Nacht und am frühen Morgen hat es doch tatsächlich etwas geregnet. Der Himmel ist jetzt (6:40 Uhr) komplett bedeckt und es nieselt ganz leicht. Wir haben gestern Abend wieder neue Nachbarn bekommen, ein Ehepaar aus Tschechien in ihrem winzigen Auto und dem noch winzigeren Zelt. Eigentlich habe ich nie so recht verstanden, wie man in solch kleinen Dingern - dazu auch noch zu zweit - nebeneinander schlafen kann. Offensichtlich kann man es auch nicht, denn als ich morgens aus dem Zelt komme, sitzt die Frau im winzigen Auto und sieht sehr mitgenommen aus.

Den Vormittag verbummeln wir regelrecht am Zelt, das Wetter gönnt unserer Haut endlich mal eine Erholungsphase und man kann sich ja an Kleinigkeiten auch so herrlich aufhalten. Ab und zu tröpfelt es ein wenig, aber das reicht ja niemals für die Erstattung einer Tagesgebühr aus. Dieser Campingplatz wirbt damit, dass man den Tag nicht bezahlen muss, an dem es zwischen 8 und 18 Uhr mindestens 4 Stunden regnet.

Als dann schließlich die Sonne hervorkommt, gehe ich mit Arian ins Wasser. Oh je, durch den Wind wurde offenbar das warme Wasser der Bucht komplett gegen kaltes Wasser ausgetauscht. Dazu noch der recht frische Wind, da friert man plötzlich im Meer. Arian macht das offensichtlich auch nicht so viel Spaß und so ist unser Badevergnügen nur von kurzer Dauer. Anschließend gehen wir sofort unter die kalte Dusche und waschen uns richtig.

Nachmittags laufe ich mit Regina zum Bankomaten um noch einmal 1.500 HRK abzuholen und kaufen anschließend im Supermarkt ein. Heute geht es mal nicht ins Restaurant, sondern wir bereiten uns selber etwas zu. Nach dem Essen offenbart sich Arian, dass er eigentlich genug Urlaub gehabt hat und nicht mehr an der Küste zelten will. Ihm wäre es lieber, wenn wir uns schon in Richtung Heimat bewegen, da er langsam Sehnsucht nach seinem Bruder bekommt. Na gut, so besprechen wir kurz die weitere Reiseroute und entscheiden uns als nächstes Ziel für den Campingplatz Menina in Slowenien, von dem wir einen Prospekt im Camp Lazar gefunden haben.

Abends spielen wir wieder UNO, danach packen wir die restlichen Sachen zusammen. Arian und ich verschwinden zuerst im Zelt, Regina bleibt lieber noch im Bus sitzen und schmökert in ihrem Roman. Arian schreibt derweil noch ein paar Zeilen an seinem Bericht und vertieft sich danach sofort wieder im Schein seiner Stirnlampe in seinen Comic.

 

weiter geht es nach Menina in Slowenien ... 


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