Slowenien - Menina

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Privlaka ... Menina/Slowenien, der 29. Urlaubstag

UNO

Montag, Juli 2004

Gegen 14 Uhr passieren wir die Grenze nach Slowenien. Hier sind die Kontrollen offensichtlich intensiver, denn vor uns hat sich eine lange Schlange gebildet. Zwei Autos aus Bosnien-Herzegowina (BiH) werden gefilzt. Der Grenzbeamte interessiert sich auch für Bully's Unterboden. Hinter der Grenze verpassen wir den richtigen Abzweig, weil die Straße zur Autobahn ausgebaut wird. Nehmen wir also den nächsten und fahren über Raka zur Hauptstraße entlang der Sava. In Raka wollen wir um 15 Uhr zu Mittag essen, aber das einzige Restaurant im Ort hat leider geschlossen.

Im Restaurant (Gostilna) "Strnad" werden wir dann um 15:40 Uhr fündig. Die Karte liest sich recht viel versprechend. Ich bestelle als Vorspeise Karstschinken mit Oliven (900sit) und als Hauptgang Truthahnsteak nach Ljubljana-Art (1150sit). Regina wählt auch das Truthahnsteak und Arian entscheidet sich für das Truthahnschnitzel (950sit).

Dem Karstschinken fehlen leider die Oliven, dafür wird er mit Käse gereicht und schmeckt hervorragend. Auch das dazu gereichte Weißbrot ist von erstklassiger Qualität. Dann kommt der Hauptgang. Das ist ja aber mal ein lustiger Einfall: Das Truthahnsteak kommt völlig ohne Beilagen daher marschiert! Hätte ja auch auf der Karte stehen können, oder? Dafür gibt's einen kleinen Klecks Remoulade dazu und eine dicke Panierung.

Der Campingplatz "Camp Menina" (N46°18.686' E014°54.618') ist dann endlich gegen 18:30 Uhr erreicht. An der Rezeption ist zur Zeit niemand, so suchen wir uns schon mal einen Platz und stellen das Zelt auf. Platz bietet sich genügend und die Camper stehen auch nicht so dicht beieinander. Unser Zelt steht unter Bäumen und für die Hängematte haben wir endlich auch wieder ein paar passende Stämme zur Verfügung.

Camp Menina
Camp Menina

Arian ist sofort mit seinem Fußball zum Sportplatz gegangen. Vor dem Campingplatz liegt eine Sportanlage, hier spielen die Jugendlichen vom Campingplatz Fußball.

Hurra, es regnet! Angenehme Temperaturen den Tag über und auch Abends wieder die richtige Wohlfühl-Temperatur von 24°C im Bully und mollige 11°C draußen. Endlich mal wieder richtige Kleidung tragen und nachts nicht mehr im Zelt schwitzen. Um 20:30 Uhr zieht ein Gewitter auf und über die Berge wälzt sich eine schwarze Front auf uns zu. Bei den ersten Tropfen kommt Arian zurück gerannt und wir räumen fix alles weg, flüchten ins Auto und spielen UNO.

Arians erste Aussage ist eine Kampfansage an meine Adresse: Mit diesem Blatt kann man unmöglich verlieren! Eine glatte Fehleinschätzung, wie sich schnell zeigt, denn das erste Spiel geht zwar nicht an mich, aber an Regina. Mit vier gewonnenen Spielen liege ich mit Arian am Ende gleichauf, aber nur, weil Regina mir den schon sicher geglaubten Sieg in der letzten Runde vermasselt und Arian der lachende Dritte ist. Mit zwei gewonnenen Partien schneidet Regina heute Abend so gut wie schon lange nicht mehr ab. Den Korken schoss sie ja schon gestern Abend ab, als sie plötzlich behauptete, ein Spiel gewonnen zu haben und Arian und ich in Gelächter ausbrachen, da sich keiner von uns Beiden an einen Sieg meiner Frau erinnern konnte. Am Ende wurde sie sogar richtig wütend, aber wir konnten uns leider immer noch nicht an ihren Sieg erinnern.

 

Camp Menina/Slowenien, der 30. Urlaubstag

Arian auf dem Elektrischen Stuhl

Dienstag, Juli 2004

Am frühen Morgen hat es, immer wieder von Pausen unterbrochen, leicht geregnet. Ich bin dann um 5 Uhr zum Duschen gegangen und habe anschließend das Tarp vor den Bus gespannt. Als Regina von ihrem morgendlichen Ausflug zum Toilettenhäuschen zurück kommt, meckert sie sofort darüber, dass ich so früh schon Heringe mit dem Gummihammer einschlage. Ohne Heringe hält das Tuch nun aber nicht. Dann koche ich mir einen Kaffee und genieße die morgendliche Ruhe auf dem Platz. Ein paar Gedanken werden auch noch nieder geschrieben, je mehr ich jetzt an den Tagesberichten arbeite, desto weniger muss ich dann zu Hause machen.

Als ich ausreichend Licht für den Fotoapparat habe, schieße ich im Regen ein paar Bilder vom Campingplatz, damit ich nicht nur mit Schönwetter-Fotos nach Hause komme.

Es tropft jetzt (7:26 Uhr) mehr von den Bäumen, als dass es regnet, aber der Himmel ist grau in grau. Die Lufttemperatur liegt momentan bei 15°C, da fühle ich mich gleich besser. Die Hitze in Kroatien ist mir doch so langsam "auf den Keks gegangen", da kam mir Arians Wunsch mit der Abreise in Richtung Norden doch ganz gelegen. Ab dem frühen Nachmittag klart der Himmel dann auf und es scheint ab und zu wieder die Sonne.

die Bar "Bife Zmajeva Votlina" von Pfeifer Stane
Die Bar "Bife Zmajeva Votlina" von Pfeifer Stane

Wir machen jetzt einen Spaziergang in den Ort und holen uns im kleinen Kaufmannsladen an der Hauptstraße ein paar Kleinigkeiten. Etwa 200 Meter weiter liegt die Bar "Bife Zmajeva Votlina" von Pfeifer Stane. Arian nimmt zuerst auf dem Elektrischen Stuhl platz. Nachdem Arian sitzt, sage ich zum Wirt: "Jetzt können sie einschalten!" Der Wirt legt den Schalter um und der Stuhl vibriert.

Elektrischer Stuhl in der Bar "Bife Zmajeva Votlina"
Elektrischer Stuhl in der Bar "Bife Zmajeva Votlina"

Arians Gesicht nach zu urteilen, ist es ihm aber nicht so ganz geheuer.

Arian ist am Nachmittag mit Sabrina aus Aurich beschäftigt, sie spielen zusammen Schach auf dem großen Spielfeld, das nahe am Eingang des Platzes steht.

 

Camp Menina/Slowenien, der 31. Urlaubstag

Underground-Biking

Mittwoch, Juli 2004

Heute morgen scheint wieder die Sonne, nachdem es gestern Abend sternenklar wurde und die Temperatur auf erfrischende 10°C sank. Für heute haben wir uns kurzfristig für eine Underground-Biking-Tour entschieden. Nach einem gemütlichen Frühstück soll es um 12:15 Uhr vom Campingplatz in Richtung Crna na Koroskem los gehen. Bei dieser Tour kann man über 6,5 Kilometer durch Bergwerksstollen der alten Bleimine Igrcevo radeln. Schon die alten Römer fuhren hier Rad, ähh, haben hier nach Erzen geschürft. Insgesamt wurden hier im Peca-Gebiet seit 1665 etwa 800 km Stollen durch den Berg getrieben, von denen auf dieser Tour aber nur sechseinhalb befahren werden.

Nach anderthalb Stunden Slalom durch herrliche Schluchten und Wälder sind wir am "Club Krnes Hotel", dem Ausgangspunkt der Tour in Crna na Koroskem, angelangt und parken die Autos am Sporthotel (N46°28.177' E014°51.180'), wo wir unsere Ausrüstung in Empfang nehmen (www.mtbpark.com). Ich erwische ein Mountainbike von Scott mit 21er Schaltung, dazu werden Stirnlampe und Helm gestellt und auf geht's. Schon die Strecke zum Stollen hat es in sich. Der Berg ist hier so steil, dass ich schieben muss, selbst im kleinsten Gang wird es mir zu mühsam. Der Stollen selbst ist ein tiefes, finsteres Loch. So stelle ich mir ein Bergwerk vor. Der Boden die reinste Wellblechpiste, der Fels links, oben und rechts ungehobelt und scharfkantig, nur darauf lauernd uns mit einem seiner vielen Zacken, Kanten und Vorsprüngen aus dem Sattel zu werfen. Das wahre Highlight aber sind die alten rostigen Schienen für die Loren, womit früher das Erz aus dem Berg geschafft wurde. Wo die Schienen entfernt wurden, liegen noch die alten Holzschwellen. Wo diese fehlen, sind halt Querfugen, in denen das Wasser steht, zurück geblieben.

Underground-Biking
Underground-Biking

Achtung, jetzt kommt Rolf! Gleich darauf kommt auch schon die erste Felswand, als ich mich im Gleis einfädle, also Schwupps schnell nach rechts gelenkt. Au Backe! Da liegt der Schlamm und auch das viele Wasser, das durch den Berg läuft und ja irgendwo bleiben muss. Das habe ich in der Finsternis nicht gesehen, dafür aber sofort gespürt wo ich gelandet bin. In diesem Schlammloch lande ich also mit dem rechten Bein auf der Suche nach Standfestigkeit. Das fängt ja gut an. In meinem Schuh steht jetzt das Wasser und außen pappt eine dicke Ladung Schlamm. Egal, nur keine Schwäche zeigen, wo Andere lang kommen, schaff' ich es allemal. An einer Engstelle schramme ich mit dem rechten Arm und der Schulter am Fels entlang. Mein dickes Fjellräven-Hemd kann schon was vertragen, solide schwedische Qualität. So macht Biking erst richtig Spaß. Stockfinstere Gänge, nur die Funzel vor der Stirn und worüber man fährt, merkt man erst, wenn es zu spät ist. Meinen Hintern spüre ich schon jetzt von den Stößen der vielen Querfugen. Verliert man den Anschluss an den Vordermann, ist auch die letzte Orientierungshilfe weg. Wenn jetzt die Stirnlampe streikt ... 

Underground-Biking: Ich, Kind & Frau im Stollen
Underground-Biking: Ich, Kind & Frau im Stollen

Während kurzer Zwischenstopps werden wir von unserem Führer in der Geschichte des Bergwerks unterrichtet. Wer interessante Steine findet, darf sie mitnehmen und so sucht jeder für sich mit seiner Funzel den Stollen ab. Arian hat den absoluten Blick für die besten Mineralien und findet in den Resten prompt die schönsten Stücke.

Die Strecke ist zwar nur 6,5 Kilometer lang, meinem Hintern kommt es aber vor wie 20 Kilometer. Das ist wie mit dem Wetterbericht, wo in der kalten Jahreszeit zusätzlich auch immer die gefühlte Lufttemperatur angegeben wird. Meine neue Hose übersteht diese Tortur auch nicht klaglos, sie bleibt ein paar Mal am Kettenblatt hängen und fängt sich gleich zwei Löcher ein.

Anschließend besuchen wir noch das dazugehörige Bergbaumuseum. Hier wird nach alter Tradition ein Schnaps für die Erwachsenen und Schokolade für die Jüngeren gereicht. Nun folgt gewissermaßen das i-Tüpfelchen, denn wir müssen ja noch zu unseren Autos zurück. Der Ausgang aus dem Bergwerk liegt nämlich im Nachbartal! Das heißt 8,5 Kilometer bergauf radeln, nicht etwa wahnsinnig steil bergan, aber trotzdem immer schön bergauf. Da kommt Freude auf!

Geschafft!
Geschafft!

Wieder am Sporthotel angelangt fällt Arian erschöpft in einen Stuhl und meint: "Das ist der helle Wahnsinn, das mache ich nie wieder!" Da wir leider vergessen hatten Getränke einzupacken, stillen wir unseren Durst in der kleinen Pause bis zur Heimreise im Sporthotel. Hierbei vergisst Regina ihre warme Jacke wahrscheinlich in der Bar, wie sie nach der Heimkehr bemerkt.

Wir brauchen dringend frisches Geld und so suchen wir im nächst größeren Ort einen Bankomaten auf. Irgendwie bin ich heute total durch den Wind und so erleichtern wir den Scheinspender um sagenhafte 100.000 SIT (416,67 Euro), obwohl wir ja nur noch ein paar Tage in Slowenien verweilen werden.

Erst gegen 19 Uhr sind wir wieder auf dem Campingplatz zurück und setzen uns gleich mit den dreckigen Klamotten ins Restaurant. Wir haben ja außer Frühstück heute noch nichts in die Mägen bekommen und "schieben so richtig Kohldampf" (soll heißen: Haben Hunger). Außerdem haben wir hier gestern schon mal in die Töpfe geguckt und was wir sahen, sah recht viel versprechend aus. Ich esse Fisch, es ist eine Art Forelle, die mit einer leckeren Kräutermischung und viel Knoblauch kross gebraten auf meinem Teller landet. Regina isst Gulaschsuppe und Arian bestellt sich Hühnchen, das wie Chicken McNuggets daher kommt. Dazu bekommen wir ein halbes Brot und etwas, wovon wir nicht recht wissen, was es eigentlich ist. Ich tippe auf eine Art Kartoffelpüree, nur schaumiger, Regina ist dagegen der Meinung, dass es sich um Griesbrei handeln müsse. Später spendiert der Chef wieder seine Appetithappen, warmen Apfelstrudel mit Nüssen.

Arian hat inzwischen seine Schachpartnerin Sabrina gefunden und lässt sich nur noch sporadisch blicken. Ich gehe als Erster zum Zelt zurück und anschließend gleich unter die heiße Dusche. Oh ja, tut das gut!

 

Camp Menina/Slowenien, der 32. Urlaubstag

Verschüttet & verloren

Donnerstag, Juli 2004

Heute haben wir uns einen faulen Tag verdient. Regina will nach Möglichkeit die Sonne genießen und ich mache es mir in der Hängematte bequem. Allerdings macht sich die Sonne ab dem Nachmittag doch wieder rar, denn es schieben sich vereinzelt Wolken davor. Wenigstens bleibt der Tag heute aber trocken. Ich spiele zwischendurch mit Arian eine Partie Tischtennis.

Abends gehen wir wieder auf unserem Platz essen und Arian spielt mit Sabrina Schach. Anschließend spielen wir zusammen mit Sabrina im Restaurant ein paar Runden UNO.

Schachfeld "Camp Menina" Sabrina & Arian
Schachfeld "Camp Menina" Sabrina & Arian

 

Camp Menina/Slowenien, der 33. Urlaubstag

The Gallery of children's Art Works

Freitag, Juli 2004

Tatsächlich, früh am Morgen herrlicher Sonnenschein, blauer Himmel, klare Luft. Die Rauchschwaden von den abendlichen Lagerfeuern haben sich wieder verzogen, da quasi auf jedem Stellplatz eine kleine Fläche fürs Lagerfeuer ist. Arian hatte gestern Abend aber keine Lust mehr auf ein Lagerfeuer und so sind wir so ziemlich die einzigen, die noch kein Feuer entzündet haben. Stattdessen hat er seine Taschenlampe geholt und ist mit Sabrina wieder abgehauen. Regina und ich sind dann ins Zelt gegangen und ich habe noch am Bericht geschrieben. 

Jetzt haben wir also die Bescherung! Gestern Wolken, heute Sonnenschein. Ich hatte gestern angeboten doch den Ausflug zur Burg Stari Grad in Celje zu machen, aber Regina wollte faulenzen. Nun scheint die Sonne und wir machen den Ausflug. Meine Frau mault! Außerdem haben wir gestern Abend erfahren, dass Reginas Jacke im Hotel liegt und auf uns wartet. Nach Celje werden wir also einen kleinen Umweg machen und die Jacke abholen.

Galerie "The Gallery of children's Art Works"
Galerie "The Gallery of children's Art Works"

Auf der Burg Stari Grad (N46°13.151' E015°16.399') sehen wir uns nach der Burgbesichtigung in der Galerie "The Gallery of children's Art Works" (Cesta na grad 78, 3000 Celje, Slovenija, tel/fax ++386 3548 1777, Email: theworldofart@volja.net) um, in der 800 Kinder aus aller Welt ihre Werke ausgestellt haben. Arian macht hier einen Eintrag in das Gästebuch. Die Burg kann im Inneren leider nicht halten, was ihr Anblick von außen verspricht. Der Blick vom Tal auf die Burg ist sehr vielversprechend, aber es gibt tatsächlich nichts zu sehen. Schade! Zur Zeit wird sehr viel Instand gesetzt, aber dort wo die Arbeiten schon abgeschlossen sind, blickt man auch nur auf kahles Gemäuer.

Burg "Stari Grad"
Burg "Stari Grad"

Vor der Galerie gehen wir dann auf Echsenjagd. Die kleinen Burschen sind aber so flink, dass wir trotz des Einsatzes von vier Händen keine zu fassen kriegen. An den Blüten beobachten wir auch ein kolibriähnliches Insekt, das Nektar saugt.

Von der Burg fahren wir in den Ort Celje hinunter und stellen Bully auf einem bewachten Parkplatz ab. Beim Bummel durch die Altstadt verfallen wir nicht gerade in Kaufrausch und so bleibt es bei zwei Eis und einer viertel Melone. Jetzt, gegen die Mittagszeit, sind ohnehin viele Geschäfte geschlossen.

Reginas Jacke wartet ja auch noch und so machen wir uns auf den Weg nach Crna na Koroskem. In Celje hatte Arian noch keinen Hunger, jetzt meldet sich plötzlich sein Magen zu Wort: "Hunger, Hunger, Hunger". Am Ortsanfang von Zavodnje, an der Straße 425, entdecken wir eine kleine Pension mit Restaurant (N46°25.477' E015°01.028'). Wir nehmen Platz und bestellen Scharfe Zigeunerschnitzel für uns beide und für Arian Bandnudeln, dazu gemischte Salate. Das wird unsere Gaumen schon zufrieden stellen.

Unsere Gaumen werden durchaus zufrieden gestellt. Die angekündigte Schärfe des Zigeunerschnitzels muss aber irgendwo auf dem Weg von der Küche an unseren Tisch verloren gegangen sein. Neben Salz und Pfeffer stehen aber auch Tabasco als Würzmittel bereit. Arian schafft seine Bandnudeln nicht ganz, es ist aber auch eine ordentliche Portion. Unser gemischter Salat enthält fein gehackten Knoblauch und ein Öl, das eine Spezialität aus Ormoz ist. Wenn wir den Mann richtig verstanden haben, liegt der Ort etwa 30 bis 40 Kilometer nördlich von Maribor (Tatsächlich liegt er jedoch an der kroatischen Grenze, südöstlich von Maribor, wie sich später zuhause herausstellt).

Um 17:42 Uhr sind wir am Hotel "Club Krnes Hotel" angelangt und Regina hat ihre Jacke wieder. Hier halten wir uns nicht lange auf, sondern machen uns gleich wieder auf den Rückweg durch die Berge.

Julische Alpen
Julische Alpen

Zurück fahren wir aber die Straße 925 über Koprivna nach Solcava. Landschaftlich ist die Strecke sehr reizvoll und nur wenig befahren. Auf dem Bergsattel (N46°26.309' E014°44.335') zeigt mein GPS 40 jetzt 1.251 Höhenmeter an. Wir lassen uns reichlich Zeit und machen etliche Fotostopps. Die Abendsonne taucht die Berge in warmes Licht, das Wetter hat sich gut gehalten. Es ist jetzt hier oben in den Bergen auch spürbar wärmer geworden. In Solcava treffen wir auf die Straße 428 und den Fluss Savinja. Nach Solcava liegt unmittelbar an der Savinja ein idealer Schlafplatz (N46°22.061' E014°43.834') für Wohnmobile. Bald darauf passieren wir noch einen Campingplatz (N46°21.732' E014°44.106') am Ufer der Savinja.

Hängebrücke über den Fluss Savinja
Hängebrücke über den Fluss Savinja

Um 20 Uhr treffen wir wieder auf unserem Campingplatz ein und setzen uns sofort ins Restaurant. Ich bestelle mir Forelle, Arian und Regina haben keinen Hunger mehr. Vom Chef bekommen wir ein paar Chevapchichi mit Pommes Frites spendiert, denn er hat heute seinen Grill in Betrieb genommen. Arian findet auch sofort Sabrina wieder und ist von nun an abwesend.

Heute ist Disco, aber anfangs will von den vielen, überwiegend holländischen Jugendlichen, keiner auf die Tanzfläche. Als Regina und ich schon im Zelt liegen, kommt Arian mit zwei Bechern Wodka an und meint, die habe ihm der Chef mit der Bitte gegeben, sie an uns weiter zu reichen. Danke vielmals und Prost!

 

Camp Menina/Slowenien, der 34. Urlaubstag

Champions Day

Samstag, Juli 2004

Meine Familie schläft noch und Arian habe ich gestern versprochen, ihn morgens nicht aus dem Zelt zu scheuchen. Gerade (8:06 Uhr) war ich an der Rezeption und wollte Brötchen holen, aber die Mannschaft von Menina schläft wohl auch noch. Meine Family rührt sich immer noch nicht, lediglich Arian hat inzwischen die Stellung gewechselt und liegt jetzt auf meinem Schlafsack. So sitze ich allein in der Morgensonne vor dem Zelt und trinke einen vorzüglichen Kaffee. Wie kommt es bloß, dass der Kaffee beim Campen immer besser als zu Hause schmeckt? Liegt es am Brühen, oder am Wasser? Oder schmeckt Kaffee im Urlaub sowieso immer besser?

In der Nacht sind Regina und Arian von einem Tier wach geworden, das sich unter unserem Zelt zu schaffen machte. Es wird wohl ein Maulwurf gewesen sein, auf jeden Fall sind am Morgen kleine Gänge unter dem Zeltboden zu sehen. Neben den scharrenden Geräuschen war auch immer mal ein Schmatzen zu hören.

Heute herrscht eitel Sonnenschein, Regina sitzt im Badeanzug im Stuhl und ich schlafe in voller Montur in der Hängematte ein. Aber nicht lange, dann bin ich wieder wach und ziehe mir die Badehose an. Wir wollen jetzt in der Savinja baden. Das Wasser hat 15°C, aber mehr wie ein paar Schwimmstöße kann man sowieso nicht machen, da der Fluss hier einerseits nicht tief genug ist und andererseits die Strömung zu stark ist. In einem kleinen Wasserloch neben dem Fluss finden wir Gelbbauchunken, in einem anderen Kaulquappen. 

In Celje haben wir gestern eine viertel Melone gekauft, die wird jetzt aufgeschnitten. Zuckersüß ist sie im Inneren, gar kein Vergleich zu den geschmacklosen Dingern, die es bei uns zu kaufen gibt.

Gegen 22 Uhr gibt es auf der kleinen Insel im See noch eine Darbietung einer holländischen Folkloregruppe mit Lagerfeuer. Dieser Campingplatz ist ja, wie die meisten Plätze in Slowenien, fest in niederländischer Hand. Da haben ein paar Niederländer für diese Vorstellung zuhause doch glatt ihre ganzen Trachten und Kostüme eingepackt und mit auf die Reise genommen. Das ist Toll!

Camp Menina: Bully & Zelt
Camp Menina: Bully & Zelt

 

Camp Menina ... Tschechien, der 35. Urlaubstag

Abschied

Sonntag, August 2004

Als ich um 8:45 Uhr die Augen aufmache, hat Regina ihre Isomatte und den Schlafsack schon im Packsack verstaut. Aber sie klärt mich auch gleich auf. Beim Brötchen holen hat sie an der Rezeption den aktuellen Wetterbericht gesehen und da sah sie nichts Gutes. Also beschloss sie spontan, dass wir heute schon den Rückzug antreten und packte sogleich ihre Sachen. Okay, mir soll es recht sein. Ich mache mich sofort fertig, Arian verschwindet unter der Dusche und Regina geht den Platz bezahlen, während ich Kaffee koche. Mit einem großen Glas Honig kommt sie zurück, das haben wir vom Chef geschenkt bekommen, weil wir so nette Gäste waren. Regina ist der Meinung, weil wir soviel Geld im Restaurant gelassen haben. Wir haben nicht erst gestern Abend beim Bezahlen der Rechnung festgestellt, dass hier die Mahlzeiten im Restaurant sehr teuer sind.

Vor der Abfahrt wird mit Sabrina noch die Adresse getauscht und ein Tischtennisspiel zwischen Arian und Rolf ausgetragen, das Arian für sich entscheidet. Um 13 Uhr sind wir dann Startklar und verlassen Camp Menina in Richtung Deutschland.

 

heimwärts über Österreich und Tschechien ...


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