Tipps zu Kanutouren in Dalsland

Besonders reizvoll ist die Umgebung von Lennartsfors und die Seen Stora Le, Foxen, Töck, Strömmesjön, Östen und Lelång. Hier gibt es zahlreiche Inseln und Zeltmöglichkeiten. Als Startplatz für Touren hat sich Lennartsfors etabliert, wo es auch einen Campingplatz gibt. Aber "leider" hat nicht nur uns die Gegend so gut gefallen, sondern auch vielen anderen Kanuten, so dass man in der Hochsaison mitunter schon Probleme hat, wenn eine Gruppe von mehreren Familien einen Lagerplatz sucht. Wer die totale Einsamkeit sucht, muss schon bis in die hintersten Winkel paddeln, oder aber gleich zum Storavan oder Hornavan nach Lappland fahren.

Wir - auch die Kleinkinder - haben das Wasser aus den Seen immer unbehandelt getrunken und keine Probleme gehabt, was vielleicht nicht jedermanns Sache ist, aber man kann ja auch mit Micropur (Wasserdesinfektion auf Silberionen-Basis, in Tablettenform oder als Flüssigkonzentrat im Handel z.B. bei Globetrotter) vorsorgen. Proviant für mindestens 2-3 Tage sollte man ebenfalls mitführen, die Supermärkte sind hier nicht allzu zahlreich. In Lennartsfors gibt es einen kleinen Landhandel, wo man das nötigste bekommt.

Alle Ausrüstungsgegenstände bekommt ihr z.B. bei Globetrotter, wo ihr direkt per Internet unter www.globetrotter.de bestellen könnt. Unterwegs haben wir prinzipiell alle Kleidung, sowie Zelt und Schlafsäcke wasserdicht verpackt und während der Tour mit einer Sicherungsleine im Boot befestigt. Für die Küche und Lebensmittel haben wir uns Alu-Boxen von Zarges angeschafft. Die Lebensmittel werden teilweise vorher in PE-Flaschen umgefüllt, so bleiben sie auch bei einer Kenterung oder nach Regentagen im Freien trocken. PE-Flaschen (am praktischsten sind Weithals-Gefäße) sind nie verkehrt, da schier unverwüstlich, geschmacksneutral und absolut dicht. So bleibt Zucker oder Mehl garantiert trocken. Überflüssige Verpackungsteile entferne ich schon vor der Tour. Glas als Verpackung sollte man meiden, am günstigsten sind Tetra Paks. Dosen nach Gebrauch platt treten, so ist der Platzbedarf in der Mülltüte minimal. Bei der Vielzahl der Dinge die für eine Kanutour unverzichtbar, oder doch zumindest sinnvoll erscheinen, empfiehlt sich vor der Reise eine Checkliste aller Gegenstände. Nichts ist ärgerlicher, als auf der idyllischen Insel mitten im See festzustellen, dass man als Nichtraucher kein Feuerzeug dabei hat - oder gar schlimmeres. Angler sollten sich eine Angelkarte für die Seen holen, die Schweden verstehen in diesem Falle absolut keinen Spaß. Soweit mir bekannt, braucht man für jedes Gewässer in Schweden eine Angelkarte!

Die Anreise hat uns bisher immer mit der Fähre nach Göteborg geführt, aber das hängt natürlich vom Wohnort und der eigenen Bequemlichkeit ab.

Die Einsatzstelle kann man fast beliebig wählen und auch das Auto haben wir nach der Rückkehr bisher immer unversehrt vorgefunden. Gegebenenfalls hält man einfach Rücksprache mit Anwohnern. So haben wir schon erlebt, dass sie uns versicherten, während unserer Abwesenheit auf den Wagen zu achten. In Lennartsfors kann man das Auto gegen Gebühr auf dem Campingplatz Elovsbyn abstellen.

Als Kartenmaterial sollte man sich schon topographische Karten im Maßstab 1:50.000 gönnen, oder wenigstens die Blauen Karten 1:100.000. Kompass und Zeichendreiecke für die Navigation, sowie Schwimmwesten sollte man auf jeden Fall mit führen. Seit einigen Jahren nutze ich zur Navigation einen GPS von Garmin. Hier braucht man kein Gerät mit allen Schikanen, ein einfaches Gerät tut's auch. Problematisch an diesen Geräten ist lediglich der hohe Strombedarf, da sollte man sich für die Akkus einen kleinen Solarlader gönnen oder aber genügend Batterien einpacken.

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