Freitag August 2000
Das heutige Tagesziel ist Tivoli vor den Toren Roms mit der berühmten Hadriansvilla. Die Fahrt absolvieren wir diesmal ohne Reifenpanne schnell und zügig auf der Autobahn. Im Supermarkt von Tivoli bunkern wir Lebensmittel, den Palast erreichen wir dann um 17.30 Uhr.
Bei der Besichtigung sind wir so ziemlich die letzten Touristen, es ist eine weitläufige Anlage, etwa 120 Hektar groß. Sehr gut erhalten und vor allem interessant. Die ersten Baumassnahmen erfolgten mitte des Jahres 118n. Chr. Die zweite Bauphase endete im Jahre 133. Die Villa wurde in den ersten 10 Jahren seiner Regierungszeit (Kaiser Hadrian 117-138 n.Chr., er starb im Alter von 62 Jahren) komplett fertig gestellt.
Hadriansvilla
Die Nacht werden wir hier auf dem Parkplatz (GPS N41°57.650' E012°47.316') unmittelbar vor dem Eingang zum Hadrianspalast verbringen. Unser Abendessen nehmen wir aber in einem Restaurant ein. Es geht schon auf Mitternacht zu und so trinken wir hinterher noch ein letztes Bier neben den Autos, bevor wir uns zur Nachtruhe begeben.
Hadriansvilla
Samstag August 2000
Der Tag fängt damit an, dass um 8 Uhr die Touristen in etlichen Autobussen einfallen. Um 9 Uhr öffnet das Bistro, hier bekommen wir frische Croissants, jetzt können wir ausgiebig frühstücken. Dann wird der Bus wieder zurück gebaut und wir können Körperpflege betreiben, da inzwischen die Toilettenräume geöffnet wurden.
Ich will auf dem Weg zum Flughafen noch eine kleine Sightseeingtour durch Rom machen, ernte für diesen genialen Vorschlag aber nur entsetzte Gesichter und ungläubiges Kopfschütteln. Also umfahren wir Rom und sind zur Strafe viel zu früh am Flughafen Leonardo da Vinci. Erst um 13 Uhr kann Regina einchecken, der Abflug verzögert sich aber wieder und so startet sie erst gegen 17.30 Uhr in Richtung Berlin.
Nachdem meine Frau ihre Bordkarte erhalten hat verabschieden wir uns voneinander und machen uns auf den Weg zu den Schwefelquellen von Saturnia (GPS N42°38.876' E011°30.637'). Mit der Übernachtung neben den Quellen klappt es aber nicht, da der "Wachhund" Achims WoMo nicht auf den Platz lässt. So vergnügen wir uns die nächsten zwei Stunden in den warmen Wasserkaskaden. Beim Baden verliert Arian plötzlich sein Silbernes Armband. Ich begebe mich sofort auf die Suche und finde es auch prompt wieder.
Die
Schwefelquellen von Saturnia
Bei einem fliegenden Händler will Arian eine Halskette kaufen. Ich handle den Verkäufer von seiner schwachsinnigen Anfangsofferte von 50.000 Lire schließlich auf 8.000 Lire herunter. Arian bezahlt und ist Happy. Danach machen wir uns auf den Weg zum offiziellen Stellplatz für WoMos, lehnen aber das Angebot für 15.000 Lire auf einem staubigen Platz zu stehen, dankend ab.
So machen wir uns - wie schon so oft - auf die Suche nach einem Plätzchen für unsere bescheidene Hütte. Unterwegs werden wir von einem Schwarm Bremsen genervt, die sich in unsere Autos verirren. Fenster und Türen zu und alle breit gehauen, dann haben wir wieder Ruhe. An einer Weggabelung entdeckt Achim in der hereinbrechenden Dunkelheit ein paar ominöse Hinweisschilder. Tapfer folgen wir ihnen bergauf. Aus der breiten Asphaltstraße wird eine breite steile Schotterpiste und Achim verlässt langsam der Mut. Er wendet den Wagen, aber ich kann ihn doch noch überreden weiter zu fahren. Mittlerweile ist es stockdunkel und die breite steile Schotterpiste verwandelt sich in eine schmale steile Schotterpiste. Arian leuchtet in kritischen Situationen mit dem Suchscheinwerfer aus dem Beifahrerfenster nach dem Weg.
Kurz vor dem Gipfel des Monte Labro bietet sich eine große Freifläche zum Bleiben an. Dunkle Gestalten machen sich neben einem Auto an ihrer Ausrüstung zu schaffen. Ich parke und verschaffe mir mit der Taschenlampe einen Überblick. Es sind Astronomen, die sich aus dieser Höhe einen klaren Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel erhoffen. Sie sind gerade dabei ihre Fernrohre in Position zu bringen. Wir haben lt. GPS 1.132 Höhenmeter erklommen. Der Platz (GPS N42°49.198' E011°31.465') ist für die Nacht einfach spitze. Weiter kommen wir sowieso nicht mehr, denn jetzt versperren große Steine die Weiterfahrt. Wir machen es uns gemütlich und ich bereite das Abendessen zu: Bratkartoffeln mit Fleischspießen und als Nachtisch Tomatensalat. Dazu kühles Bier aus dem Kühlschrank! So macht Urlaub Spaß! Die Luft ist herrlich frisch und kühl und es gibt weder Mücken, Bremsen noch sonstige Flugungeheuer.
In dieser Nacht schlafen wir tief und fest unter dem großen offenen Stahlschiebedach des VW T3. Traumhaft !!!
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