Lager am Piteälv
Vom Park "Storforsen" aus machen wir uns auf den Rückweg zum Lager (N65°51.847' E020°08.007') am Ufer des Piteälv. Bei Regen muss man auf den unbefestigten Strassen höllisch aufpassen, sie werden stellenweise glatt wie Schmierseife. Dort angekommen hört es auf zu regnen und die Sonne kommt wieder durch. Zuerst mache ich ein Lagerfeuer an, dann gibt es Leberkäse mit Spiegeleiern zum Abendbrot. Wir haben reichlich Proviant mitgenommen und müssen lediglich mal ab und zu einige Sachen frisch einkaufen, wie z.B. Eier, Brot, Milch und Joghurt.
Plötzlich wieder einsetzender Regen löscht unser Lagerfeuer und scheucht uns in den Bus. Da es eh' schon spät ist, kriechen wir gleich in unsere Schlafsäcke und ich lese Arian noch ein Märchen vor.
Benbryteforsen (Babywasserfall) des Piteälv
In der Nacht hatten wir Besuch von einem Bären oder Vielfras. Der arme Kerl hat sich über unsere Mülltüte hergemacht und die Leberwurstpelle ausgeknautscht. Auf der Suche nach etwas Fressbarem, hat er die Tüte total zerfetzt und den ganzen Müll über den Platz verteilt.
Morgens um 6 Uhr hat uns die Sonne schon aus dem Auto geschmissen, am Himmel ist weit und breit keine Wolke mehr zu sehen. Ich baue das Moonshadow auf, da wir hier ungeschützt in der prallen Sonne stehen. Zuerst koche ich Kaffee und für Arian wieder eine heiße Schokolade. Arian wäscht das Frühstücksgeschirr ab und putzt bei der Gelegenheit mit dem Abwaschlappen auch gleich die Rückleuchten am VW-Bus.
Den heutigen Tag verbringen wir nackend, so angenehm ist die Temperatur. Es herrscht ein leichter Wind, dadurch sind die Mücken verschwunden. Dafür kommen ab und zu mal ein paar Bremsen vorbei. Wir spielen tagsüber Schach und Fußball, ansonsten faulenzen wir auf der Decke. So lässt es sich aushalten. Arian vertreibt sich mit Stöckern und Steinen die Zeit. Es bedarf nicht immer eines Computers oder Fernsehers, das Kind kann sich auch ganz gut mit solchen Dingen beschäftigen. Stundenlang kann er Steine in den Piteälv werfen. Ich muss nur aufpassen, wenn er am Wasser spielt, da der Fluss hier am Ufer sehr tief und vor allem reißend ist.
Autsch, Papa ich hab' einen Stein im Schuh !
Nachmittags grillen wir uns am Lagerfeuer Würste. Abends treffen dann nach und nach fünf Familien mit Wohnwagen ein. Die Schweden verbringen hier wohl ihr Wochenende. Der Tag hat auf unserer Haut seine Spuren hinterlassen. Zumindest meine Haut ist gerötet. Heute Abend bleibt die Mückeninvasion aus.
"Papa, wann sind denn endlich die Stockbrote
fertig, ich hab' Hunger!"
Um 22 Uhr ziehe ich mich dann in den Schlafsack zurück, kurze Zeit später kommt auch schon Arian. Ich lese ihm wieder aus Andersens Märchen vor, komme aber nicht mal mehr bis zum Ende der Geschichte, da schläft mein kleiner Kerl auch schon.
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