Hier geht's zur 1. Kanutour auf der Elbe von Bad Schandau nach Riesa
Ich steuere diesmal mit meiner Familie in Riesa die Personenfähre an, wo wir letztes Jahr unsere 1.Elbetour von Bad Schandau nach Riesa beendet haben (GPS N51°18,381' E013°18,581'). Diesmal ist auch meine Frau mitgekommen. Nahe des Fähranlegers ist ein Ruderclub beheimatet und man kann mit dem Auto bis ans Wasser fahren und ausladen. Unsere Boote beladen wir am Steg des Clubs. Den VW-Bus stelle ich etwa 200 Meter entfernt auf den Parkplätzen an der Elbe ab, hier kostet es keine Parkgebühren. Dafür muss man aber vor einem Hochwasser sein Auto in Sicherheit bringen.
Startklar beim Ruderclub in Riesa an der Elbe
Kaum sind wir ein Stück gepaddelt, begegnet uns auch schon der erste Lastkahn, der stromaufwärts fährt. Anschließend müssen wir anlegen, da Arian vorn im Boot von einer Welle völlig durchnässt wurde.
Bevor wir ablegten, habe ich Arian erklärt, dass er vorne ganz ruhig sitzen muss wenn uns ein großes Schiff begegnet, damit wir nicht umkippen, oder er ins Wasser fällt. Also saß er ganz ruhig, wie ihn die Heckwelle des Lastkahns überrollte, hielt sich tapfer am Boot fest und lies sich durchfeuchten. Hinterher erzählte er mir ganz stolz: "Ich habe gar keine Angst vor der Welle gehabt und mich nur ganz doll festgehalten." Donnerwetter, das war Spitze mein Sohn!
Komm Papa, Frühstück ist fertig!
Um 20.15 Uhr haben wir dann einen Lagerplatz (GPS N51°21,850' E013°13,964') gefunden. Beim Ausladen der Boote hilft Arian, schmeißt dabei aber meine Lampe auf die Erde, wobei der Glühstrumpf kaputt geht. Regina bereitet derweil das Abendbrot vor, während ich die Boote aus dem Wasser hole, umdrehe und alle Sachen zusammen räume. Sascha richtet schon unserer Nachtlager ein. Zuerst spendiere ich der Lampe einen neuen Glühstrumpf, dann essen wir noch etwas im Licht unserer Lampe, bevor wir uns ins Zelt zurück ziehen. Es jetzt 22.30 Uhr, der Himmel ist sternenklar und draußen ist es lausig kalt. Sascha ist sofort eingeschlafen oder aber er stellt sich tot! Wovon ist der Kerl bloß so geschafft? Ich spreche mit Arian noch kurz unseren Reisebericht aufs Diktiergerät, dann ist Zapfenstreich.
Unser Lagerplatz an der Elbe
Um sechs Uhr früh verlässt Regina das erste Mal das Zelt und schaut sich draußen um. Ich halte es etwas länger im Schlafsack aus und auch Sascha und Arian schlafen richtig aus. Am Wasser ist es immer etwas kühler aber heute morgen verwöhnt uns die Sonne. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen und legen ab. Wir paddeln nicht allzu lange und schon um 16.20 Uhr haben wir einen schönen Platz erreicht. Nach dem Auspacken und Zelt aufbauen beraten wir uns kurz über die weitere Tour und bereiten anschließend das Essen zu. Ein kleines Lagerfeuer haben wir auch schon angezündet, wobei sich Arian prompt die Finger verbrennt. Learning by doing!
Abendbrot am Elbufer im letzten Tageslicht
Den heutigen Tag wollen wir auf diesem Lagerplatz (GPS N51°31,257' E013°03,920') stehen bleiben. Der Himmel ist strahlend blau aber es weht ein starker Wind flussabwärts. So habe ich das Moonshadow als Windschutz aufgebaut. Seit gestern Abend ist der Wasserstand der Elbe übrigens um etwa zwanzig bis dreißig Zentimeter gesunken. Ich markiere den Wasserstand immer mit einem Stöckchen, das ich ins Ufer stecke. So werde ich frühzeitig gewarnt, bevor mir das Zelt weg schwimmt.
Arian hackt Holz für unser Lagerfeuer, "Autsch"
Vormittags waschen sich Regina und Sascha in der Elbe die Haare. Ich gehe mit Arian auf Fotopirsch, da etwa 200 Meter von uns entfernt einige Störche auf Futtersuche unterwegs sind. Anschließend spielen wir alle "Spitz pass auf!" Danach ist Sonnenbaden angesagt. Wenn man im Windschatten des Moonshadow liegt, ist es doch angenehm warm. Sascha liest in seinem Buch und Regina holt ihre Isomatte aus dem Zelt. Arian kokelt derweil am Lagerfeuer herum.
Um 13 Uhr beendet eine dunkle Wolkenfront das Sonnenbaden und wir bereiten das Mittagessen vor. Gegen 14.45 Uhr fassen wir spontan den Entschluss abzubauen und weiter zu paddeln, da wir hier völlig ungeschützt stehen. Statt das Zelt an einen windgeschützten Platz umzusetzen erscheint uns Abbau und Weiterfahrt ratsamer. Nach einer ¾ Stunde starten wir und erreichen schon um 16 Uhr Torgau. Ca. 10 Kilometer hinter der Stadt schlagen wir unser Lager (GPS N51°37,476' E012°58,404') auf, nachdem uns unterwegs ein kleiner Regenschauer überraschte. War aber alles nur halb so schlimm, so richtig nass wurde eigentlich keiner von uns.
Die Familie ist startklar ...
Heute wird in aller Ruhe gefrühstückt und wir genießen die Ruhe und Einsamkeit. Kurz vor 11 Uhr sind wir startklar. Unterwegs erwischt uns ein paar mal der Regen, diesmal werden wir aber trotz unserer GoreTex-Jacken nass.
Unterwegs auf der Elbe
An der Fähre von Pretzsch (GPS N51°43,026' E012°49,092') legen wir bei herrlichem Sonnenschein an und erkundigen uns im Restaurant am Fähranleger nach den Zugverbindungen. Den Zug um 14.50 Uhr von Pretzsch nach Wittenberg (Lutherstadt) (Ankunft 15.35 Uhr; Weiterfahrt nach Falkenberg 16.49 Uhr; Um 18.19 Uhr fährt der Zug von Falkenberg nach Riesa ab) nehme ich mit Arian, von dort geht es dann weiter nach Riesa. Eine direkte Zugverbindung nach Riesa gibt es leider nicht, daher müssen wir diesen Umweg fahren.
Sascha holt die Boote aus dem Wasser und legt alles zum Verladen
bereit.
Mit zunehmendem Abstand von der tschechischen Grenze nimmt auch - abgesehen von den Städten - die Besiedlungsdichte (und der Dreck) an der Elbe ab. Man möchte manchmal kaum glauben, dass man mitten in Deutschland ist, wenn man vom Elbdeich aus den Blick schweifen lässt und dann kein Anzeichen einer menschlichen Besiedlung entdecken kann.
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