Der Jahrtausendwechsel 2000/2001 
in Härjedalen/Schweden

Unser Haus
Unser Haus Högkällstorpet in Hedeviken am Ufer des Vikarsjön/Ljusnan

Zurück zur Hauptseite

Einleitung von Arian

Am Mittwoch war für mich der letzte Schultag. Als ich in die Schule kam war auch gleich Frau Siegel da. Sie hatte am Dienstag gesagt, dass wir vielleicht am Mittwoch eine Mathearbeit schreiben. Aber sie hatte die Mathearbeit auf Donnerstag verschoben, genau wo ich natürlich nicht da war. Weil sie die Mathearbeit angekündigt hat, haben wir 3 Stunden Mathe gemacht und die letzte Stunde war Freiarbeit.

Und als Schulschluss war, bin ich mit dem Bus nach Hause gefahren.

Und als ich zu Hause war, ist auch gleich mein großer Bruder gekommen.

Irgendwann sind wir los gegangen. Dann sind wir zu Papa in die Schule gefahren. Dann haben wir auf Helge und Marina gewartet. Und als sie kamen, holten wir Mama ab. Und als wir Mama abgeholt haben, haben wir uns auch gleich auf den Weg gemacht.

Das erste Ziel war die Fähre, die uns nach Dänemark brachte. Und als die Fähre angekommen ist, sind wir mit dem Auto weiter gefahren.

Und dann war unser zweites Ziel die Fähre, die uns nach Schweden brachte. Und als die Fähre angekommen ist, sind wir mit dem Auto weitergefahren.

Zurück zur Hauptseite

Anreise 

Zu Weihnachten und Silvester flüchten wir dieses Jahr aus der Großstadt-Tristesse in Richtung Polarkreis. Es ist das erste Mal, dass wir den Jahres- und Jahrtausendwechsel mit Freunden fern der Heimat feiern. So eine Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder! 

Vorgestern waren Marina und Helge bei uns und haben ihre Sporttasche und die Skiausrüstung verladen. Wir haben drei Koffer gefüttert und die Beiden kommen mit einer Sporttasche aus? Aber wir nehmen ja auch immer den halben Kleiderschrank mit! Zwei Skiboxen nehmen neben der Skiausrüstung noch etliches an Skikleidung und Lebensmitteln, sowie das Feuerwerk auf.

Am Nachmittag treffen Sascha und Arian ein. Marina und Helge sitzen noch in der U-Bahn, wir holen sie vom U-Bahnhof "Bernauer Straße" ab. Regina erwartet uns schon vor ihrer Arbeitsstelle und ab geht's über die Autobahn in Richtung Rostock. Nichts hält uns auf und so kommen wir zügig voran. Nach knapp 100 Kilometern verziehe ich mich schon auf die Rückbank und halte Augenruhe.

Die Fähre legt von Rostock pünktlich um 21 Uhr ab und erreicht nach 2 Stunden ruhiger Überfahrt Gedser. Für die Tickets haben wir bei Scandlines (übers Skandinavische Reisebüro in Berlin - im Internet unter www.skandinavisches-reisebuero.de erreichbar - Kurfürstendamm 206, 10719 Berlin, Tel. 030 88 46 04 0, Fax 030 88 46 04 50) für die beiden Fähren bis nach Schweden inklusive Rückfahrt insgesamt 350 DM bezahlt.

Im Restaurant auf der Fähre wird’s leider nichts mit dem angekündigten Dinner, die Rostocker Currywurst liegt Sascha und mir noch schwer im Magen. Regina hat auch keinen großen Hunger und so dinieren Marina, Helge und Arian allein. Ich begnüge mich mit Kaffee und den Resten von Marinas Essen.

Auf der Fahrt durch Dänemark ruhe ich mich noch ein wenig auf der Rückbank aus und überlasse Helge Bullys Steuer.

Zurück zur Hauptseite

Um 1.40 Uhr erreichen wir Helsingör, die nächste Fähre geht laut Anzeige erst um 2.20 Uhr. Die Überfahrt nach Helsingborg dauert ja nur 20 Minuten und nach einer kleinen Geburtstagslage auf Saschas 20zigsten starten wir gen Norden. Diesmal habe ich das Steuer übernommen, Helge hat sich jetzt etwas Ruhe verdient.

Winterlandschaft am Väsman
Winterlandschaft am Väsman

Während eines kleinen Gesprächs mit Regina über die richtige Route verpasse ich prompt die richtige Abfahrt und setze den Bus ca. 50 Meter auf der Autobahn zurück. Eigentlich nicht mein Ding, aber wir sind die Einzigen auf der Straße und daher alles im grünen Bereich. Nach 2 Stunden übernimmt Helge wieder das Steuer. Der regelmäßige Wechsel von Fahren und Ruhen ist ausgesprochen angenehm.

Sascha und Arian vor der Kaffestuga
Sascha und Arian vor der Kaffestuga

Reichliche Frühstückspausen lockern die Anreise zusätzlich auf. Am Nordende des Vätternsees kehre ich mit Regina und Marina im Hotel "Norra Vättern" (www.hn-vettern.se) ein, während sich Helge mit den Jungs im VW-Bus ausruht. Typisch schwedisch gemütlich ist auch die kleine Kaffestugan (am Langsjön bei 77143 Ludvika), wo wir in Wohnzimmeratmosphäre - selbst der Stubentiger fehlt nicht - frühstücken.

Frühstück in der Kaffestuga
Frühstück in der Kaffestuga

Die Straßen sind gut befahrbar, erst in Härjedalen haben wir teilweise vereiste Straßen. Weder Elch noch Rentier kreuzen unseren Weg. In Sveg bunkern wir fehlende Lebensmittel im ICA-Markt und ich übernehme für die letzten 60 Kilometer wieder das Steuer. Die ganze Zeit läuft schon der GPS mit. Wie sich bei der Ankunft herausstellt, habe ich die Koordinaten (N62°24.043' E013°43.376') für das Haus - von der "Grön Kartan" übernommen - um lediglich 160 Meter verfehlt.

Trotz allem sind wir - bis auf Arian, dem die lange Autofahrt sehr gut gefallen hat - froh, als wir gegen 15.30 Uhr endlich das Haus Högkällstorpet erreichen.

an der Grundstückseinfahrt
Hier geht's nach Högkällstorpet ...

Alles ist schon von Ragna und Knud vorbereitet und auch das Haus vorgewärmt. Draußen ist es mittlerweile empfindlich kalt geworden, also fix den VW-Bus ausgeräumt und alles ins Haus geschleppt. Jetzt haben wir noch ein wenig Zeit um Saschas Geburtstag zu feiern. Marina und Helge haben einen Kuchen mitgebracht, den Sascha anschneidet. Von ihnen bekommt er als Geschenk eine Vollversion "Microsoft Office 2000 Premium" überreicht.

Um 21.30 Uhr nehme ich auf dem Weg ins Bett noch einen kleinen Umweg unter die Dusche und gehe kaum fünfMinuten später auf Standby.

Zurück zur Hauptseite

Unser Haus
Unser Haus Högkällstorpet

Arian und ich stehen um 8.15 Uhr auf und heizen die Küchenmaschine an. Das Holz ist leider noch etwas feucht und so greifen wir zum Grillanzünder, damit die Küche warm wird. Sascha hat das nicht nötig, sein Zimmer ist dermaßen überheizt, dass er auf, statt unter der Bettdecke liegt. Das Thermometer am Küchenfenster zeigt lediglich -5°C an. Gestern hatten wir erheblich niedrigere Temperaturen, heute ist es dagegen sehr angenehm im Freien. Die Schneehöhe liegt bei knapp 20cm, alle Bäume tragen ein weißes Schneekleid. Da es fast windstill ist, bleibt das Schneekleid auf den Bäumen auch erhalten, ein wunderschöner Anblick! Wenn jetzt noch die Sonne scheinen würde, dann... Regina erscheint jetzt auch auf der Bildfläche und bereitet nach dem Duschen den Frühstückstisch vor.

Den Vormittag verbringen wir mit Faulenzen, ich schreibe am Reisebericht. Sascha arbeitet fürs Abitur auf dem Toshiba-Laptop, den Helge extra für ihn mitgenommen hat.

Helge geht mit Arian und Sascha auf den zugefrorenen Vikarsjön und bereitet eine Eisfläche zum Schlittern vor. Danach wage auch ich mich auch aufs Eis. Wenn’s bei Helge hält, so trägt es sicher auch mich! Es liegt kaum Schnee auf dem Eis und Helge beschließt spontan, sich in Hede Schlittschuhe zu kaufen. Der Fluss Ljusnan durchfließt hier den See Vikarsjön und hat sich auf über einen Kilometer verbreitert. 

Gegen Mittag erscheinen Ragna und Knud. Sie holen die Sachen ab, die Cristel und Horst in Berlin für sie besorgt haben.

Für ein paar Minuten kommt jetzt sogar die Sonne durch und ich nutze schnell die Gelegenheit für ein paar Fotos. Marina und Regina erledigen die ganze Reisekostenabrechnung, dann bricht Helge mit Regina auf in Richtung Hede. Dort erledigen sie den restlichen Lebensmitteleinkauf für die Weihnachtsfeiertage, Dinge an die wir gestern im Supermarkt nicht dachten.

Unser Haus
Veranda unseres Hauses Högkällstorpet

So langsam kriegen wir Hunger und machen uns an die Zubereitung. Gebrutzelt wird auf der alten Küchenmaschine. Leider dauert es hier aber etwas länger, bis man die richtige Hitze kriegt. Also fleißig Holzscheite nachlegen und dann warten! Das dauert Regina entschieden zu lange. Sie hat wohl richtig Kohldampf und würde viel lieber auf dem Elektroherd kochen. Dem Kamin im Wohnzimmer haben wir auch kräftig eingeheizt. Anfangs gab er zwar ein paar Rauchzeichen von sich, weil die Klappe im Schornstein nicht richtig geöffnet war, aber das hatten wir schnell im Griff. Sofort schlug der Rauchmelder Alarm und wir reissen Fenster und Türen auf.

Abends schauen wir uns den neuen Tarzanfilm auf DVD an. Das klappt auf dem Laptop ganz gut, aber leider ist das Bild sehr klein und der Fernseher ist auch nur eine Taschenausgabe und gibt den Film überdies nur in Schwarz-Weiß wieder. Also starrt alles wie gebannt auf Helges Laptop und wartet geduldig, bis er seine Kiste fertig konfiguriert hat. Aber dann geht’s wirklich los und diesmal in Farbe! Zwischendurch versucht uns noch Helge auszuräuchern, als er den Ofen im Zimmer anheizt, aber das verdirbt uns nicht den Spaß am Film. Selbst die Sirene des Rauchmelders kann uns nicht vom Fernseher vertreiben.

Zurück zur Hauptseite

Sascha und Arian am Vikarsjön/Ljusnan - Bootshaus Högkällstorpet
Sascha und Arian am Vikarsjön/Ljusnan - Bootshaus Högkällstorpet

Nach dem Frühstück brechen wir in Richtung Skärsjövalens zum Skifahren auf. In Hede erkundigen wir uns vorher nach einem Optiker, da Marinas Brille zerbrochen ist. Der nächste Optiker ist aber erst in Sveg, also wird die Reparatur auf nach Weihnachten vertagt, da die Geschäfte heute schon um 17 Uhr schließen und über die Feiertage sowieso dicht sind.

Das Wetter ist traumhaft, hoffentlich hält es sich. Etwa -12°C, blauer Himmel und die Sonne scheint. So habe ich mir Weihnachten immer vorgestellt! Wo der Weihnachtsmann steckt weiß ich, nur die Rentiere haben wir immer noch nicht zu Gesicht bekommen.

Die Hauptstraße bis Hede ist ganz gut befahrbar, die Nebenstraße zum Skigebiet aber total vereist. Nördlich von Mora werden die Straßen in Schweden nicht mehr gesalzen, sondern nur noch geräumt und vielleicht auch mal gestreut.

Arian am Skihang in Skärsjövalens
Arian am Skihang in Skärsjövalens

Das Wetter hält sich und Regina besorgt die Liftkarten. Leider ist nur der Babylift in Betrieb. Wie sich schon bald zeigen wird, ist hier irgend etwas immer kaputt. Arian macht seine Sache prima, er düst eins ums andere Mal den Hang hinab. Pure Selbstüberschätzung wie sich schon bald zeigen wird, da er die Steuerungstechnik vergessen hat. So landet er über kurz oder lang sowieso im Schnee. Seine Stürze verlaufen zwar glimpflich, aber so langsam siegt die Einsicht, besser mal auf Papa zu hören. Also übe ich mit dem kleinen Kerl erst mal die kontrollierte Richtungsänderung. Ich werde in Berlin wohl seinen E-mail-Alias-Namen von Jonny.Tut-Tut in JonnyRakete ändern! Passt irgendwie besser zu seinem Fahrstil.

Als der Schlepplift das erste Mal ausfällt, verziehen wir uns in die Hütte und schreiben die ersten Weihnachtsgrüße bei einer heißen Tasse Kaffee. Arian drängelt schon bald und will weiter Skifahren. Also, los geht’s! Sascha und Helge schnappen sich ein paar Lenkschlitten, die man mittels Schlepplift hoch ziehen kann. Regina ist heute für die Fotos zuständig, die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Leider pausiert der Lift des öfteren und die Zwangspausen werden dadurch immer länger. Ohnehin wird es schon so langsam dunkel und wir laden alles in die Skisärge auf Bully's Dach.

Wir fahren schon mit dem letzten Tropfen Sprit durch die Gegend, also fülle ich vorsichtshalber den Reservekanister in den Tank. Auf dem Rückweg werden in Hede die restlichen Lebensmittel im Supermarkt besorgt, danach wird vollgetankt.

Wohnzimmer
Arian und Sascha im Wohnzimmer

Zurück im Haus, werden sofort alle Öfen angeheizt. Die Sauna heizen wir ebenfalls hoch. Helge repariert derweil Marinas Brille mit Tesafilm und Stricknadel und entwickelt dabei ungeahnte Talente. Nach kurzer Diskussion zwischen Helge und mir, ob Trocken- oder Nasssauna verschwinden Marina, Helge und ich in der Sauna. Arian konnte ich noch überreden, Regina und Sascha haben aber partout keinen Bock auf den Backofen. Nach dem Saunagang ist auch schon das Essen (die Reste von gestern) fertig. Dazu gibt’s eine Flasche Magnum "Woodbridge anno 1997".

Zufahrt zum Haus
Zufahrt zum Haus Högkällstorpet

Jetzt wird gepocht. Helge hat das Spiel aus Berlin mitgebracht und nach einer Einführungsrunde beginnt der Ernst des Spiels.

Hurra, ich habe die 1. Runde gewonnen und mächtig abgesahnt! Poch und Endsieg, alles meine!

Die 2. Runde geht an Marina. Oh je, jetzt droht das Spiel aus den Fugen zu geraten, da Helge soeben einen 5-Liter-Kanister "Baron d' Arignac anno domini" öffnet.

Das 3. Spiel geht knapp an mich, Helge hat Sascha den Poch vor der Nase weggeschnappt.

Nach dem 4. Spiel verbleiben 4 Chips weniger in meiner Kasse. Verflixt und zugenäht, ist das der Anfang vom Ende?

Über Regina geht ein kleiner Abendstern auf. Das 5. Spiel gehört ihr.

Im 6. Spiel muss ich drei Chips an Helge löhnen, Sascha ist sogar schon fast pleite.

Das 7. Spiel geht voll auf mein Konto: 14 Chips plus !!! Traraaahhh ...

Im 8. Spiel gibt’s leichten Verlust für mich und Sascha muss endgültig aussteigen. Helge hat mehr Chips als ich!? Wie das, schummelt er etwa??? Wie er sofort auf meinen Vorwurf hin gesteht, hat ihn seine Oma trainiert! Aha, so ist das also!

Zwei plus im 9. Spiel. Arian ist übrigens mit einem Bankkredit ins Spielgeschehen eingestiegen. Unser Newcomer!

Drei Chips plus im 10. Spiel, wenn das mal nix ist. Vorsichtig spähe ich zu Helge hinüber. Ich habe das dumpfe Gefühl, er hat immer noch mehr Chips als ich!? Mmmhhh ...

Im 11. Spiel geht der Vorteil an Arian und Marina scheidet leider wegen Chipmangel aus. Helge knackt den Dame-König-Jackpot, Arian klaut mir den Joker und Helge gewinnt! The winner is HELGE! Nicht, dass ich es den Anderen nicht gönne, aber warum immer die Anderen und nicht mal ich?

Unentschieden dann im 12. Spiel, jeder darf mal in den Pott greifen.

Neues Spiel, neues Glück. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, zwei Chips plus für mich im verflixten 13. Spiel.

Das 14. Spiel gewinnt Arian. Herzlichen Glückwunsch! Für mich gilt: Spiel verloren und fünf gewonnen. Wichtig ist allein die positive Bilanz!

Arian knackt im 15. Spiel den Jackpot und kassiert für Dame-König auf Trumpf. Ich möchte auch mal dürfen!!!

Dann kommt mein großer Auftritt im 16. Spiel: Ich schnappe mir den 7-8-9er Jackpot mit Pik, der seit Spielbeginn gefüttert und nicht geleert wurde! Dann gewinne ich auch noch das Spiel und Regina muss aussteigen. Damit ist das Spiel beendet!

127 Chips liegen vor mir. 111 Chips hat Arian in seiner Kasse. Wir erinnern uns, er hat auch den Dame-König-Jackpot geknackt. 97 Chips hat Helge, alle Achtung, (Omas?) reife Leistung.

Erschöpft sinken wir in die Kissen - liegt's am Spiel oder am Wein?

Küche
Küche

Zufahrt zum Haus
Blick vom Vikarsjön/Ljusnan zum Bootshaus und Haus Högkällstorpet

Heiligabend

Um 8 Uhr stehe ich kurz auf und heize die Küchenmaschine an. Marina und Helge bereiten derweil das Frühstück vor, als wir wieder so langsam zu uns kommen.

Nach dem Frühstück stellen wir den Baum auf, den Sascha gestern Abend abgesägt hat. Während Regina und Marina den Baum schmücken, gehen wir Männer zum See hinunter. Helge hackt am Ufer eine Badestelle frei, wo wir uns nach dem Saunagang erfrischen können. Danach hackt er in immer größeren Abständen vom Ufer Löcher ins Eis, um die Eisdicke zu kontrollieren. Die Dicke beträgt fast überall ca. 10cm, genug um uns sicher zu tragen.

Zum Mittagessen haben wir für Heiligabend Elchfleisch gewählt. Ragna und Knud haben 2,5 Kg für uns besorgt und schon am Freitag vorbei gebracht. Das Fleisch ist hervorragend, schmeckt ähnlich wie Rindfleisch ist aber dunkler und viel zarter.

Küche
Küche

Arian wird schon ganz hippelig, da wir nach dem Essen die Weihnachtsgeschenke verteilen wollen. Das absolute Highlight ist für ihn natürlich das Gameboy-Spiel, da tritt alles dahinter zurück. "Bubble Bobble" heißt das Spiel um einen kleinen gleichnamigen Dinosaurier. Man muss wohl Kind sein um das zu verstehen. Ein Paket packt er gar erst nach Aufforderung aus, da er darin einen Pullover vermutet hat. Wohl nicht cool genug? Wohlmöglich sogar ätzend??? Im Bett hört er dann vor dem Einschlafen aber doch noch eine Harry Potter CD auf seinem neuen CD-Spieler.

Geschenke unter dem Weihnachtsbaum
Geschenke unter dem Weihnachtsbaum

Im Anschluss an die Bescherung bereiten wir eine Feuerzangenbowle zu und spielen anschließend Poch. Arian knackt den Jackpot und wird vor Regina Erster. Ich lande abgeschlagen auf dem dritten Platz, nachdem Helge und Marina schon ausgeschieden sind. Sascha erobert den vierten Rang.

Jetzt sind wir endlich reif für einen Abendspaziergang und begeben uns auf die Suche nach den Rentieren. Am Nachmittag hatten Sascha und Helge noch welche gesehen, aber jetzt in der Dunkelheit haben wir leider keinen Erfolg mehr.

Zurück zur Hauptseite

Und wieder scheint die Sonne, Neuschnee gibt es aber nach wie vor nicht. Nach dem Frühstück brechen wir in Richtung Björnrike zum Skilaufen auf. Das Auto lassen wir auf dem Parkplatz in Björnvallen stehen. An einer Dichtung ist der Auspuff schon wieder undicht. Nur mit dem Unterschied zum letzten Mal, dass es diesmal eine andere Dichtung ist, wie zu Beginn des Italienurlaubes. Egal, die muss bis zum nächsten TÜV oder der ASU halten.

Skipiste in Björnvallen
Skipiste in Björnvallen

Für einen halben Tag, das heißt von 12 bis 15 Uhr, kostet die Skikarte für Erwachsene 170 SEK, Arians Skipass schlägt mit 140 SEK ins Kontor. Der Kinderlift ist umsonst, aber das wird ihm höchstens ein paar Abfahrten Spaß machen, dann will er bestimmt mit uns fahren. Arian hält sich prima auf Skiern, er stürzt heute kein einziges Mal. Sascha nabelt sich nach der Pause von uns ab und läuft mit Helge zusammen. So fahre ich mit Arian die Pisten ab. Vom Blästerfjället hat man bei dem herrlichen Wetter einen wunderschönen Blick über Härjedalen.

Um 15 Uhr werden die Lifte abgeschaltet und so machen wir uns auf den Heimweg, wo bereits eine vorgeheizte Sauna auf uns wartet. Nach dem Saunagang füllen wir unsere Mägen mit Spaghetti Bolognese, als Nachtisch gibt’s James Bond 007 "Die Welt ist nicht genug" von DVD (hat Regina zu Weihnachten von mir geschenkt bekommen - na ja, war eigentlich gar kein richtiges Geschenk, mehr eine Zugabe zu Weihnachten) und für all jene die noch immer nicht genug haben, läuft ab 20.15 Uhr noch "Titanic" auf RTL oder wahlweise Eddy Murphy von DVD auf Helges Laptop.

Zurück zur Hauptseite

Blick vom Haus Högkällstorped auf den Vikarsjön/Ljusnan
Blick vom Haus Högkällstorpet auf den Vikarsjön/Ljusnan

Vor 9 Uhr wird heute keiner wach - mal abgesehen von Arian, der sich sofort in Reginas Bett breit macht - also ist die Küche noch kalt als ich aufstehe. Ofen anheizen, frühstücken und ab geht’s nach Vemdalsskalet zum Skifahren. Sascha bleibt zu Hause, er will was für die Schule tun. Marina hat heute keine Lust auf Skifahren, also leistet sie Regina beim Spaziergang Gesellschaft. Der Himmel ist heute nicht ungetrübt blau, kriegen wir endlich Schnee? Leider sind wieder etliche Lifte außer Betrieb, so dass wir nicht auf die andere Straßenseite herüber kommen. Erst kurz vor 15 Uhr gelingt es mir und Arian mit dem Sessellift zu fahren, aber da reicht die Zeit natürlich nur noch für die eine letzte Abfahrt, da es um diese Zeit schon ziemlich dunkel ist und dann die Lifte abgestellt werden.

Sascha wird telefonisch auf unsere Ankunft vorbereitet und heizt die Sauna hoch. Zuerst trinken wir aber Kaffee und ich überspiele die Bilder von der Kamera auf Helges Laptop. Jetzt werden die Aufnahmen begutachtet und die schlechten Aufnahmen gelöscht. Danach gibt’s immer die erste Bildershow, das ist schon sehr praktisch im Gegensatz zu Negativ- oder Diaaufnahmen, wo man das Ergebnis ja erst eine Woche später in Händen hält.

Die restlichen Spaghettis mit der Soße von gestern bilden unsere heutige Nahrungsgrundlage, danach geht’s mit vollem Magen in die Sauna. Anders herum wär' es vielleicht richtig, aber geschadet hat es keinem. Arian ist heute wieder mit dabei, nicht ganz freiwillig, da er bei der Hitze ja "Läuse kriegt", aber ich denke es ist ganz gut für ihn.

Abends läuft die Bildershow auf dem Fernseher, Arian will unbedingt "Jumanji" sehen, Sascha und Helge schauen sich lieber "Der 13 Krieger" von der DVD-Konserve an, den Sascha von Helge zu Weihnachten geschenkt bekommen hat.

Zurück zur Hauptseite

Statt Skilaufen steht heute ein kleiner Stadtbummel in Sveg auf dem Programm. Also machen wir uns gleich nach dem Frühstück auf die 60 Kilometer nach Sveg. Unmittelbar hinter Hedeviken kreuzt eine Rentierherde die Straße und Helge schießt - nein, nein, kein Rentier, sondern nur ein paar Fotos von den Tieren.

Rentiere auf der Straße
Rentiere auf der Straße

Sveg macht leider nicht so viel her wie wir dachten, hier sagen sich bestimmt nach Einbruch der Dunkelheit die Füchse Gute Nacht. Marinas Brille ist so auf die Schnelle leider nicht zu reparieren und mit dem Einstellen ihres Uhrenarmbandes - Helge hat ihr zu Weihnachten eine Rado spendiert - klappt's leider auch nicht, aber wenigstens Sascha hat Erfolg. Zu Weihnachten hat er von uns auch eine Armbanduhr bekommen, jetzt lässt er sich das Armband einstellen. Die Troll-Karten findet er ebenfalls und außerdem noch einen Thorshammer aus Sterlingsilber für 25 SEK, umgerechnet keine 6 DM. Ursprünglich sollte er 50 SEK kosten, aber es gibt noch 50% Rabatt! Im ICA-Markt werden noch Lebensmittel und Kuchen für das Nachmittags-Kaffekränzchen eingekauft, dann geht’s zurück Richtung Hedeviken.

Kirche in Björnrike
Kirche in Björnrike

Wieder am Haus angelangt, entdecke ich Rentiere auf dem zugefrorenen Vikarsjön/Ljusnan. Bei meinem Anblick bringen sie sich aber sofort in Sicherheit.

Nach Kaffee und Kuchen sind nun aber endlich die beiden Computerspiele von Arian dran. "Monkey Island" und "Superball" werden auf dem Laptop installiert und ausprobiert.

Zum Abendbrot vergreifen wir uns heute lediglich an Brot und Belag. Wir haben derart viele Lebensmittel mit nach Schweden genommen, dass selbst nach mehrwöchigem Schneesturm und von der Außenwelt abgeschnitten, wir nicht Hunger leiden müssten. Ich denke, auch andere Naturkatastrophen können uns nicht so leicht aus der Fassung bringen, lediglich ein längerer Strom- und somit Computerausfall würde uns wirklich hart treffen.

Marina und Helge haben uns zu Weihnachten "Trivial Pursuit" geschenkt, das spielen wir heute Abend in der Einsteiger-Version mit den Kinderfragen. Übrigens ganz ohne Computerhilfe! Und Arian weiß sogar, dass die U-Bahn von Paris "Metro" heißt!

Zurück zur Hauptseite

Seit sieben Uhr sitze ich mit dem Rücken zur warmen Küchenmaschine und hacke diesen und den Bericht von gestern in Helges Laptop. Die Mannschaft schläft derweil noch in den Betten. Der Früchtetee ist auch schon fertig, jetzt werde ich mich mal über den Frühstückstisch hermachen. Heute steht wieder Skilaufen in Vemdalsskalet auf dem Programm.

In der Nacht um halb zwei musste Arian mal auf die Toilette. Auf dem Rückweg zu seinem Hochbett hat er im Halbschlaf aber die Leiter mit dem Ofenrohr verwechselt und versuchte am Ofenrohr hoch zuklettern.

Der Blick, morgens kurz nach dem Frühstück gegen 10 Uhr, aus dem Fenster zeigt: Es schneit, na endlich! Es sind zwar nur wenige Flocken, die vom Himmel fallen, aber in der Nacht zu morgen soll es mehr werden, weiß Ragna zu berichten. Ragna und Knut sind gerade aus Hede gekommen, sie wollen sehen wie es uns geht. Wir geben ihnen die restlichen Geschenke von Cristel und Horst und das Geld für das Haus. 880 DM haben wir mit den Hermanns für das Haus vereinbart.

Arian will heute nicht Skilaufen und so beschließen wir kurzerhand einen Faulenzertag einzulegen. Ich bleibe mit Regina und Arian zu Hause, der Rest verdrückt sich auf die Piste von Vemdalsskalet.

Winter in Schweden
Winter in Schweden

Regina und ich gehen in die Sauna und rüsten uns anschließend zu einem Spaziergang. Bei dieser Gelegenheit erkunden wir den Fahrweg neben dem Grundstück und müssen feststellen, dass er an seinem vermeintlichen Ende wieder auf die Hauptstraße zurück führt. Den Weg zurück zum Haus nehmen wir übers Eis des Vikarsjön/Ljusnan. Über anderthalb Stunden sind wir somit unterwegs. Bald darauf treffen dann auch unsere Skifahrer ein.

Zurück zur Hauptseite

Heute Nacht bricht im Schlafzimmer leichte Panik aus! Im Schlaf habe ich wohl Arians Leiter weggetreten und durch den Lärm werden alle wach. Alle, bis auf einen: Rolf! Der schläft wie ein Murmeltier und kriegt von alledem nix mit. Tut mir ja echt leid, aber so was kann schon mal passieren. Und Sascha kriegt natürlich auch nichts mit, da er im Einzelzimmer schläft! Ansonsten hat Arian diese Nacht durchgeschlafen, da er zwei Decken hatte. Sonst ist er immer wach geworden, weil er gefroren hatte.

Der morgendliche Blick über den Vikarsjön zeigt sofort die veränderte Wetterlage an: Keine Sonne mehr, stattdessen bleigraue Wolken und leichter Schneefall bei allerdings unveränderter Temperatur. Minus 8°C zeigt das Thermometer am Küchenfenster um 9 Uhr an. Skilaufen in Vemdalsskalet ist angesagt. Sascha bleibt im Haus, er büffelt wieder fürs Abi. Arian hat auch erst keine Lust, seine Augen tun ihm weh, aber das ist gegen Skilaufen ein schwaches Argument, also muss er mit. Selbstredend, dass es ihm hinterher wieder Spaß gemacht hat, obwohl die Bedingungen heute wirklich nicht die Besten waren. Der Schneefall ist in Vemdalsskalet stärker, die Sicht auf den Pisten so la la und oben auf den Gipfeln bläst es einem eiskalt ins Gesicht. Helges rechter großer Zeh übersteht den Tag nicht schadlos. Er stellt sich taub und trotzt sogar nach dem Saunagang allen Wiederbelebungsversuchen.

Winter in Schweden
Winter in Schweden

Auf dem Nachhauseweg kaufen wir im ICA-Markt in Vemdalen ein: Hummer und Rentierfleisch für den Silvesterabend.

Vor dem Abendessen machen wir noch einen Saunagang. Arian hat wie immer keinen Bock - es sind die Läuse, die er scheut - zieht sich auf meine Aufforderung hin aber gleich aus. Als Arian die Sauna betritt, wird ihm schlagartig schlecht und er muss sich übergeben. So bleiben ihm jedenfalls Saunagang und Läuse erspart! Das mit den Läusen ist so ein Spruch von Arian. Immer wenn ihm zu warm wird, behauptet er, er kriege Läuse!

Nach der Sauna spielen wir Poch!

Allerdings nicht lange in der kompletten Runde, da Helge sehr schnell ohne Chips da sitzt. Ich bin der Nächste, der sich glücklos ausklinkt. Danach trösten wir Aussteiger uns mit dem Rum aus Kuba. Sascha nimmt eine gedankliche Auszeit: Er denkt an seine Freundin. Marina ist auch schon fast am Ende. Ich kiebitze und sehe einen Dreier in ihrer Hand. Sie pocht tapfer mit fünf! Arian hält dagegen und verliert. Na bitte, das reicht ja wieder für ein paar Runden. Arian spielt voll konzentriert. Der Ergeiz hat ihn gepackt und belohnt ihn. Arian gewinnt! Die nächste Runde geht an Sascha und Marina denkt bei ihren letzten neun Chips schon ans Aufgeben. Dann steigt Marina endgültig aus, da ihr die Chips für die nächste Runde fehlen. Regina hat 73 Chips und Arian ist zu faul zum Zählen, da Saschas Haufen größer aussieht. The winner is ... Sascha - da er den größeren Haufen Chips hat. Arian gibt sich mit dem Zweiten Platz zufrieden. Und Regina will von mir plötzlich eine statistische Auswertung auf dem Laptop haben!?

Zurück zur Hauptseite

Die letzte Nacht habe ich wie ein Murmeltier geschlafen. Bis um kurz vor 10 Uhr, da ist auch schon der Frühstückstisch gedeckt. Gestern hatte Arian keine Lust mehr auf Skifahren, aber inzwischen ist ein kleiner Sinneswandel eingetreten und er will doch Skilaufen, zumindest wenn ich mitkomme. Marina und Regina bleiben im Haus und wollen schon einiges für die Rückreise vorbereiten.

Helge auf dem Ljusnan
Helge auf dem Vikarsjön/Ljusnan

Das Wetter ist heute wieder besser geworden, es ist annähernd windstill, minus 10 Grad und die Sonne kommt hervor. Von den Bergen in Vemdalsskalet hat man eine herrliche Fernsicht.

Kaum sind wir im Lift, haben wir auch schon Helge und Sascha aus den Augen verloren. Wir wechseln auf die andere Straßenseite, da die Piste hier leer und sehr gut ist. Bei der zweiten Auffahrt im Tellerlift steigt Arian auf halber Höhe aus. Mal nicht aufgepasst oder rumgehampelt, so genau habe ich es gar nicht gesehen, obwohl er unmittelbar vor mir fährt, aber plötzlich liegt er bäuchlings vor meinen Skiern. Also steige ich auch aus und überlege was zu tun ist. Hoch geht nicht, da wir so ziemlich auf halber Höhe stehen, und runter kann man am Lift nicht fahren. Also erkunde ich den Wald, da ich weiß, dass nebenan noch ein weiterer Lift und eine Abfahrt existieren. Dabei gerate ich in eine Felsspalte und klemme mit dem linken Skistiefel fest. Irgendwie komme ich auch wieder frei, der Schnee steht mir bis zu den Knien. So kommen wir hier nicht durch den Wald, aber auf Skiern geht’s bestimmt.

Als ich wieder bei Arian bin, hat er keine Skier mehr! Er erklärt mir, dass Helge im Lift vorbei fuhr und seine Skier mitgenommen hat! Ich bin einer Ohnmacht nahe und meckere mit Arian, obwohl der kleine Kerl eigentlich nichts dafür kann. So laufen wir neben dem Lift abwärts. An einem Abzweig verabschiede ich mich von Arian, den Rest bis zur Talstation muss er zu Fuß laufen, ich fahre im Tiefschnee durch den Wald zur benachbarten Piste und von hier zur Talstation. Unten treffen wir uns dann wieder, auch Helge ist mit Arians Skiern wieder da.

Jetzt ist es an der Zeit für eine kleine Stärkung. Es ist auch schon spät, in einer halben Stunde ist eh alles vorbei. Endlich sehe ich auch Sascha wieder und zusammen nehmen wir die letzte Abfahrt. Dummerweise habe ich heute die Funkgeräte im Haus vergessen.

Die Temperatur ist mittlerweile auf minus 15 Grad gesunken und der Mond aufgegangen. Der Himmel ist tiefblau und kristallklar. Auf dem Nachhauseweg tanken wir den Bully voll und wieder am Haus angelangt, ist die Temperatur auch schon auf minus 20 Grad gefallen. Also mache ich mich mit Sascha und Regina auf den Weg nach Hede ein paar Sachen kaufen und besorge vorsichtshalber an der Tankstelle „Karburator“, ein Mittel, das uns Horst empfohlen hat, damit uns das Benzin bei den tiefen Temperaturen nicht ausflockt. Im Laufe des Abends sinkt die Außentemperatur dann auch prompt auf minus 25 Grad C. Hoffentlich macht das auch die Starterbatterie mit, sie ist ja nicht mehr die Jüngste. Sollte es noch kälter werden, baue ich sie morgen aus und lade sie im Haus mit meinem Batterieladegerät. Das habe ich vorsichtshalber mitgenommen. Nach dem Saunagang essen wir zu Abend und danach schaut sich Arian noch „Das große Krabbeln“ von DVD an. Sascha hört Musik und vertieft sich in seine Unterlagen.

Zurück zur Hauptseite

Der Jahres- und Jahrtausendwechsel 2000/2001

Über Nacht ist es aber richtig kalt geworden. Am Thermometer, draußen am Küchenfenster, stehen morgens um 8 Uhr -29°C an. Wir wollen den Jahrtausendwechsel auf dem Eis des Vikarsjön feiern, das wird ja was werden. Ich habe - wie alle anderen auch - bis um 10 Uhr geschlafen und so kommen wir erst spät am Frühstückstisch zusammen. Danach laufen wir auf dem Eis des Vikarsjön nach Hedeviken. Es ist ein herrlicher Tag, gestern Abend war der Himmel ja schon sternenklar. Die Sonne scheint, aber dafür ist es lausig kalt. Obwohl die Kälte hier sehr gut auszuhalten ist, machen Marina, Regina und Sascha als erste schlapp und kehren schon am Ortsanfang um. Helge, Arian und ich laufen noch ein Stück weiter, wir wollen eigentlich bis zur Brücke über den Ljusnan, kehren dann aber doch schon vorher um, da wir auf dem Eis nicht mehr weiter kommen. Der Fluss selbst ist nämlich in der Nähe der Brücke eisfrei und so müssen wir einen ordentlichen Sicherheitsabstand zur Wasserfläche halten. Und am Ufer kann man hier nicht weiter laufen.

Arian am Ljusnan
Arian zu Silvester in Hedeviken am Vikarsjön/Ljusnan

Den Abend verbringen wir mit Trivual Pursuit bei einem Glas Sekt, bevor wir gegen 23.30 Uhr alles vorbereiten. Die Temperatur liegt jetzt bei minus 32°C, das ist ja noch im Bereich des Erträglichen. Um die Feuerwerkskörper zu entzünden, hat sich Sascha aus Stöcken und einer alten Socke, die er mit Wachs getränkt hat eine Fackel gebastelt. Helge entzündet auf dem Eis am Ufer des Grundstücks das Lagerfeuer und wir bringen das Feuerwerk und den Champagner hinunter. Alles geschieht ein wenig in Eile, trotzdem verpassen wir den Jahrtausendwechsel um eine knappe Minute. Welche Uhr geht denn richtig? Macht nix, es ist trotz der Kälte ein toller Jahreswechsel. Schon nach 3 Minuten ist der Rest Champagner in den Trinkgläsern gefroren. Über die Knallerei und das Lagerfeuer vergessen wir Zeit und Kälte und ziehen uns erst gegen 1 Uhr wieder ins Haus an den warmen Kamin zurück.

Jahrtausendwechsel: Mitternacht auf dem Vikarsjön/Ljusnan
Jahrtausendwechsel: Mitternacht auf dem Vikarsjön/Ljusnan

Zurück zur Hauptseite

Um halb 10 Uhr werde ich zwar wach, bin aber immer noch müde. Die Küchenmaschine wird angeheizt, dann geht’s noch mal ins Bett zurück, bevor wir endlich alle am Frühstückstisch sitzen. Heute ist groß Reinemachen angesagt, ich packe die Skisärge und mache den VW-Bus fertig. Die Autobatterie hängt ja schon seit einiger Zeit am Ladegerät im Warmen und den Motor werden wir heute Abend mit einer Elektroheizung vorwärmen. Ich fülle Motoröl nach, das ich aber zuvor auf der Küchenmaschine heiß machen muss, da es sonst nicht aus der Flasche will. Statt des 10W-Öls hätte ich wohl besser auf 0W-40er Öl vor der Reise wechseln sollen! Regina und Marina sind fleißig und bringen das Haus wieder auf Vordermann. Helge hat derweil schon die Spuren unserer Feier auf dem See beseitigt. Dann kehrt allmählich wieder Ruhe ein und ich komme auch noch dazu, an diesen Tagesberichten zu schreiben. Insgesamt gesehen war dieser Kurzurlaub, trotz der weiten Strecke, rundum gelungen, nicht zuletzt auch wegen des herrlichen Wetters beim Skifahren. So, jetzt werde ich noch eine Tasse Kaffee trinken, etwas essen und mich danach noch ein wenig aufs Ohr legen.

Zurück zur Hauptseite

Heimreise

Wir packen die Reste zusammen, ich baue die Batterie wieder ein und entferne den Heizlüfter unter dem Motor. Bully springt sofort an. Toll, ich liebe meinen Bully! Allerdings steigt die Temperatur auch schon wieder kräftig an, es sind momentan nur noch -15°C.

Wir fahren los und es beginnt zu schneien! Ja, pünktlich mit der Abreise kommt der Schnee. Je weiter wir kommen, desto stärker wird der Schneefall und damit auch die Schneedecke auf den Straßen. Um diese Zeit wird aber noch nicht geräumt. Wir erreichen die Höhe der großen Seen Südschwedens und auf den Straßen liegen schon etwa 10-15cm Neuschnee. Da kommt Freude auf! Hier begegnet uns endlich auch der erste Schneeflug. Auf den Autobahnen sind inzwischen die Räumdienste aktiv. Die Temperatur liegt jetzt nur noch knapp unter dem Gefrierpunkt.

Mit der Fähre von Helsingborg/Schweden nach Helsingör/Dänemark haben wir kein Problem, aber von Gedser/Dänemark nach Rostock/Deutschland kommen wir leider nicht mehr mit. Alles voll, also müssen wir zwangsläufig auf unsere reguläre Fähre warten. Die verbleibende Zeit nutzen wir zu einem Stadtbummel in Nykøbing, wo wir auch zum Essen einkehren. So hat uns die Heimat doch erst nach Mitternacht wieder.

Zurück zur Hauptseite

Marina, Sascha, Rolf, Helge und Arian in Skärsjövalens
Marina, Sascha, Rolf, Helge und Arian in Skärsjövalens

Es war herrlich, obwohl die Temperatur am Jahresende auf unter minus 30 Grad C fiel. Aber mit der richtigen Kleidung ist das alles kein Problem und wir waren ja darauf eingestellt. Außerdem sind mir im hohen Norden -30°C lieber, wie -10°C in Berlin. 

Zurück zur Hauptseite

website & design © 2001 
Familie Kästner
 
- berlin - deutschland -