Schweden 2003 Foxen/Dalsland |
Kanutour auf dem FoxenEin Montag im JuliDas Wetter ist ideal, um in den Urlaub zu starten, also raus aus den Federn, denn es ist schon 6:30 Uhr. Ich stehe auf und koche uns einen Kaffee. Regina macht sich auf den Weg zur Arbeit und bei dieser Gelegenheit verladen wir auch gleich ein paar Sachen im VW Bus. Sascha will pünktlich in der Uni sein. Vorher müssen wir aber noch den Dagger aufladen. Ein letzter Schluck Kaffee, dann bringen wir die Reste herunter und stopfen unseren Bully voll. Stopfen ist hier nicht übertrieben, so viel Gepäck hatten wir noch nie an Bord. Zuletzt laden wir den Clipper aufs Dach. An der Tankstelle kriegt Bully noch einen kräftigen Schluck, dann gebe ich Luft auf die Reifen vom Bootswagen. Kaum sitzen wir wieder im Auto, ertönt auch schon der Startschuss für den Urlaub! Ein Reifen vom Bootswagen ist geplatzt! Arian: "Was bedeuten denn die Zahlen auf der Anzeige?" Da habe ich wohl die falsche Brille aufgehabt, denn die Räder vom Bootswagen vertragen laut Aufschrift maximal 2,5 Bar. Also nix wie zum nächsten Reifenhändler. Bei Tip-Auto bekomme ich zwar Schlauch und Mantel, aber beides kriegt der Mechaniker nicht auf die kleine Felge. Inzwischen haben wir Sascha um Hilfe gebeten, er soll sich bei Globetrotter nach einem neuen Rad für den Ekla-Bootswagen erkundigen. Also geht es weiter über die Stadtautobahn zu Globetrotter. Sascha hat dort schon telefonisch angefragt und für 19,95 Euro liegt ein neues Rad für uns bereit. Arian erledigt fix den Einkauf, derweil ich im Halteverbot vor dem Hochhaus des ehemaligen Steglitzer Kreisel auf ihn warte. Nachdem Arian mit dem Rad aus dem Laden kommt, fahren wir sofort auf den Autobahnanschluss in Steglitz. Der Verkehr hält sich auf der Berliner Stadtautobahn in Grenzen und auch der Berliner Ring ist nicht voll. Wenn wir noch die 14-Uhr-Fähre schaffen, hat uns dieses kleine Missgeschick nicht einmal eine Verspätung beschert. Auf der A19 in Richtung Rostock haben wir dann sogar ein unerwartet niedriges Verkehrsaufkommen. So komme ich ungehindert mit Tempo 120 voran. Schließlich hat alles noch ganz gut geklappt und um Schlag 13:30 Uhr stehen wir am Fähranleger in Rostock. Fix die Tickets für 86 Euro (für die einfache Fahrt inklusive der Fähre Helsingör-Helsingborg) gekauft und ganze 15 Minuten später fahren wir schon auf die Fähre nach Gedser (Dänemark). Hier in Rostock scheint im Gegensatz zu Berlin wenigstens die Sonne. Regina und Sascha bekommen noch kurz den Stand der Dinge mitgeteilt, dann verspürt Arian auch schon wieder Appetit und bestellt sich in der Cafeteria der Fähre Pasta Bolognese und Cola.
Anschließend folgt ein Rundgang mit kleiner Shoppingtour. Am Liebsten hätte sich Arian dabei eine große Klapperschlange zum Kuscheln zugelegt, aber ich weigere mich beharrlich und rücke kein Geld raus. Außerdem hat er ja schon zwei Kuscheltiere mit auf die Reise genommen und erst letztens haben wir zu Hause diverse Kuscheltiere entsorgt, da er kaum noch Platz in seinem Bett hatte. Alkoholisches kann man sich getrost verkneifen, die Preise sind erheblich höher wie in Deutschland. Ich kaufe lediglich sechs Dosen Bier, eine große Toblerone, Läkerol und ein Deodorant "Hugo" von Boss. Um 15:30 Uhr setzen wir uns dann ins Restaurant am Bug des Schiffes. Von hier aus haben wir einen herrlichen Ausblick. Ich bestelle für uns Kaffee und Cola und bekomme für 6,50 Euro eine volle Kanne Kaffee, sowie die Cola. So langsam nähern wir uns Gedser, das Wetter ist hervorragend. Sonne, Wolken und wenig Wind. Mal schön auf dem Teppich bleiben und nicht gleich überschnappen, wir sind ja erst kurz vor Dänemark und Schweden ist noch weit. Arian beschwert sich gerade bei mir, dass er seine Cola nicht schafft! Plötzlich dreht die Fähre und fährt mit dem Heck zuerst in den Hafen. Schade, ich dachte, wir hätten von unseren Plätzen aus die beste Sicht. Nonstop bringen wir die Strecke durch Dänemark nach Helsingör hinter uns und fahren fast ohne Halt auf die Fähre nach Helsingborg. Diese Überfahrt geht recht fix, um 19:30 Uhr sind wir schon auf der Autobahn in Richtung Göteborg unterwegs. In Ängelholm S verlasse ich sie wieder, denn wir brauchen Bares. Am Bankomat zapfe ich 2.000 SEK (umgerechnet sind das 222,35 €), allerdings in 500ern Scheinen. Die tausche ich an der nächsten Tankstelle, damit ich Nachts die Tankautomaten bedienen kann. Die nehmen nur 20er, 50er und 100er Banknoten entgegen, wenn die Tankstelle geschlossen ist. Nach dem Tanken stärken wir uns bei McDonalds. Arian will zu seinen Chicken McNugetts immer die Süß-Sauer-Soße haben. Arian: "Papa, was soll ich sagen, die verstehen doch Süß-Sauer
nicht?"
Bei Mellbystrand (N56°30'57.2" E012°56'43.5") gehen wir an den Strand der Ostsee und telefonieren mit Regina und Sascha. Im Jahr 1993 haben wir mit dem VW Bus unmittelbar am Strand gestanden. Leider hatte ich damals noch keinen GPS und so finden wir unsere alte Stelle natürlich nicht mehr wieder. In der Nähe entdecken wir schließlich einen kleinen Parkplatz (N56°31'53.1" E012°57'34.2") im Wald, wo wir unser Nachtlager einrichten. Bully wird aufgeräumt, dann werden die Zähne geputzt und als Schlummertrunk nehme ich mir ein Bier aus dem Kühlschrank. Um 22:22 Uhr liegen wir endlich im Bett und frönen unseren Hobbys: Arian daddelt und ich schreibe auf dem hp200LX an diesem Tagesbericht.
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Ein Dienstag im Juli
Kaffee, Müsli und die Croissant von Gestern sind unser Frühstück. Dann fahren wir weiter in Richtung Göteborg. Hinter Göteborg verlassen wir die E6 und fahren auf der Strasse 45 über Vänersborg bis Mellerud. Hier kaufe ich im ICA-Markt zwei Packungen Renskov, jeweils 240 g für 38,90 SEK (4,26 €). Renskov ist mageres Rentierfleisch, das in dünne Scheiben geschnitten ist. Ich würze es ein wenig und brate es scharf an. Einfach ohne Beilagen mit frischem Brot essen, das schmeckt und macht wenig Mühe in der Zubereitung. Frisches Brot nehmen wir auch gleich mit. Dann wechseln wir auf die Strasse 166 und anschließend auf die 172 in Richtung Bengtsfors. Von hier aus geht es über die Strasse am Westufer des Le Lang weiter. Lennartsfors ist kurz vor 16 Uhr erreicht. Mit der Schleuse (N59°19'01.1" E011°54'05.2") von Lennartsfors zwischen dem Foxen und Lelang wird in drei Stufen ein Höhenunterschied von 8 Metern überwunden.
Das Wetter hat sich heute gehalten, es bläst aber ein kräftiger Wind. Wir werden mal wieder auf dem Foxen paddeln, dort, wo wir auch schon 1990 und 1993 waren. Der alte Landhandel ist jetzt ein ICA-Markt, aber immer noch an der alten Stelle. Neu sind dafür die zahlreichen Kanuverleiher, die man an jeder Ecke findet. Der kleine Bootshafen am Foxen, wo wir 1993 unsere Boote zu Wasser ließen, existiert auch noch. Es ist die rechte Zufahrt nach 50 Metern, wenn man von der Hauptstraße in Richtung Campingplatz abbiegt. Ein Stückchen weiter liegt dann der Campingplatz (Camping o Canoe, Elovsbyn 201) mit Kanuverleih. Ich habe zwar schon ein passendes Plätzchen am Le Lang für die kommende Nacht gefunden, aber Arian will lieber auf den Campingplatz. Also gut, wir informieren uns auf dem Platz (N59°19'21.3" E011°53'34.1"), wo wir für 10 SEK pro Nacht unseren VW Bus abstellen können, während wir auf dem Foxen unterwegs sind. Ein Stellplatz am Wasser ist auch schnell gefunden, denn wir werden heute Nacht im Bully schlafen und Morgen früh aufbrechen. Wir stellen Stühle und Tisch auf, Arian verzieht sich trotzdem sofort in den Bus. Dort will er sich - wohl von der anstrengenden Fahrt? - etwas ausruhen. Derweil er dort vor sich hindaddelt, brate ich mir etwas Fleisch und belege mein Brot damit. Sein neues Gameboyspiel hat er sich durch sein hervorragendes Zeugnis verdient. Nur Einsen und Zweien, keine Drei, das nenne ich eine starke Leistung und so hatte er natürlich einen Wunsch frei. Seine Wahl fiel auf "Zelda", ein neues Spiel für seinen Gameboy. Die Sanitäreinrichtungen auf dem Campingplatz sind nicht gerade berühmt, es gibt zwar warmes Wasser zum Waschen und auch für den Abwasch, aber die Dusche bleibt solange kalt, bis man sie mit 5-Kronenstücken gefüttert hat. Außerdem stehen hier doch recht viele Camper herum und dafür habe ich bisher erst zwei Toilettenbecken (auf der Herren-Toilette) entdecken können.
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Ein Mittwoch im JuliHeute früh war noch nicht mal mehr eine Wolke am Himmel zu sehen und es weht nur ein leichter Wind. Trotzdem, heute geht's endlich los. Weit will ich aber erst mal nicht, das erste schöne Plätzchen ist - hoffentlich - unser. Bei den vielen Kanuten geht es immer nach dem Motto: Wer zu spät kommt, der muss sehen wo er bleibt! Obwohl, an Land wimmelt es nur so von potenziellen Paddlern, aber der See ist hier am Campingplatz wie leer gefegt. Um 12:30 Uhr legen wir dann endlich ab, denn irgendwas ist immer, meist muss Arian noch mal schnell auf die Toilette. Wir sind noch keine 100 Meter weit gepaddelt, da begegnet uns ein Mann in einem leeren Leihkanadier aus Aluminium. Ist es unser Anblick, oder sind es die kleinen Wellen, aber kaum 10 Meter neben uns legt er eine stilreine Kenterung hin. Mein Hilfsangebot schlägt er aus, er trägt eine Schwimmweste und schafft es alleine bis ans Ufer. Da das Kanu kaum Wasser genommen hat, schiebt er es einfach vor sich her. Der Wind hat inzwischen zugelegt und kommt selbstverständlich von vorn. Im Gegensatz zu Gestern Abend hat der Wind leider um 180 Grad gedreht. Auf dem Foxen steht eine beachtliche Welle mit kleinen weißen Schaumkronen. Das wird nichts, zumal ich bei dieser Windstärke den Clipper nicht mehr vernünftig steuern kann. Arian fährt den Dagger und kommt ganz gut klar. Bei jeder Welle, die über den Dagger geht, ertönt Arians "Juhu!" Die erste kleine Felsinsel (N59°20'04.5" E011°54'00.3") wird angesteuert und wir legen wir eine Zwangspause ein. Ich ziehe mich aus, nehme ein Bad im See und lege mich anschließend im Windschatten auf den warmen Fels. Erst nach längerem Zureden zieht sich Arian auch endlich aus und nimmt mit mir zusammen ein Sonnenbad.
Beim Spielen am Wasser hat sich Arian die Zehen verletzt, nichts Ernstes, aber gleich vier Zehen am rechten Fuß, die leicht bluten. Wie er das geschafft hat, ist mir ein absolutes Rätsel! Später klärt er mich aber auf, wie es passierte: Er schlich sich von hinten an mich heran und wollte mich nass spritzen, wobei er sich aber die Zehen an den Steinen stieß. Um 13:30 Uhr flaut endlich der Wind ab und es herrschen plötzlich beste Bedingungen. Schnell wieder angezogen und weiter geht es am Ostufer des Foxen entlang in Richtung Norden. Unseren alten Standplatz von 1993 kann ich nur erahnen, aber wieder erkannt habe ich ihn nicht. Auf einem Foto lag noch ein großer Findling von etwa 1,5 Metern Durchmesser neben dem Platz. Ich kann ihn nirgends mehr sehen, er ist einfach weg. Kanuten können aber auch alles gebrauchen. Auch der Lagerplatz von 1990 am Ostufer der Insel Dikön existiert nicht mehr, er ist jetzt dicht an dicht mit jungen Birken bewachsen. Auf Getön werden wir dann aber fündig (N59°21'45.7" E011°54'31.2"). Hier stehen wir ganz gut. Für mehr wie ein kleines Zelt ist aber auch kein Platz. Kurz nach dem Anlanden, paddelt Arian über die Bucht der Insel, da er nachschauen will, ob es dort drüben noch einen schöneren Platz gibt. Kurz vorher landen aber andere Paddler an, aber er schaut sich den Platz trotzdem an. Schließlich kommt er wieder zurück und sagt, dass dort keine geeignete Stelle sei und unsere Stelle hier doch ganz gut ist. Trotzdem bleiben die Paddler dort und schlagen ihre Zelte auf. Kaum haben wir ausgeladen und das Zelt (unser altes Sherpa Dome Plus) aufgestellt, tauchen wie aus heiterem Himmel auch bei uns etliche Paddler auf und beginnen fleißig sechs kleine Zelte in den Wald zu pflanzen. Dabei habe ich doch vorher alles abgesucht und die einzig akzeptable Stelle ist nun mal unsere gewesen. Es sind so viele Kanuten in Dalsland unterwegs, da wird es mit den Stellplätzen eng und wenn gar nichts mehr geht, dann muss man sich eben auch auf Baumwurzeln stellen. Der Abstand zu unserem Zelt ist sicher noch ausreichend, aber unter Einsamkeit verstehe ich was anderes.
Arian schnappt sich eine Schüssel und geht Blaubeeren sammeln. Ich richte derweil unseren Platz her und dekoriere die umstehenden Bäume mit Wassersack, Wäscheleine und Kulturbeuteln. Unsere beiden Boote habe ich vorsichtshalber mit dem Stahlseil an einem Baum angeschlossen. Alles ist nun an seinem Platz, jetzt koche ich jedem eine Tasse Brühe. Arian hatte vorhin schon beim Blaubeerpflücken eine 5-Minutenterrine Spaghetti Bolognese geordert. Anschließend waschen wir uns ausgiebig im See. Arian hat wieder die bekannten Anlaufschwierigkeiten, aber dann geht es ja doch noch. Statt mit dem Handtuch lassen wir uns anschließend von der Sonne trocknen. Zur Belohnung für seine außerordentliche Tapferkeit spanne ich ihm die Hängematte zwischen zwei Bäumen auf. Gameboy und Hängematte, Sohn was willst du mehr!?
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Ein Donnerstag im JuliHerrlich geschlafen heute Nacht! Ich werde erst gegen 7 Uhr wach, aber Arian schläft noch tief und fest. Die Sonne bleibt uns treu, der Wind allerdings auch! Er hat wieder mal seine Richtung gewechselt und leicht auf Nord gedreht. So bleiben wir einfach im Zelt liegen, faulenzen und dösen bis um 10 Uhr. Jetzt wird's aber Zeit fürs Frühstück. Alles ist noch ruhig, selbst der Wind hat nach gelassen. Als ich die Solardusche im See fülle, freut sich Arian schon auf die abendliche warme Dusche. Ich heize den Kocher an und bereite frischen Kaffee zu. Danach gibt es eine Tomatensuppe für Arian und Papa gönnt sich eine Gemüsebrühe mit Ei. Brot und krosser Speck aus der Pfanne bilden den Hauptgang, Arian bevorzugt Weißbrot mit Feigenmarmelade. Den nächsten Gang bilden unsere Tomaten aus eigener Ernte. Am Montagmorgen kurz vor der Abfahrt, habe ich noch schnell ein rundes Dutzend reifer Tomaten auf unserer Terrasse geerntet. Als Nachtisch gibt es dann von Arian die selbst gepflückten Blaubeeren. Um 12 Uhr sind die beiden Männer satt, der Kleine verzieht sich mit dem Gameboy in die Hängematte, der Große wäscht ein paar Kleidungsstücke aus. Ich wasche meine Kleidung immer sofort aus und hänge sie morgens in die Sonne, oder lege sie auf den umgedrehten Clipper. Mittags ist dann meist schon wieder alles trocken. Das funktioniert natürlich nur bei schönem Wetter! In der Hängematte liest mir Arian anschließend zwei Kapitel aus seinem Buch "Sams in Gefahr" vor, danach halte ich Siesta. Arian hat inzwischen schon wieder Hunger bekommen und kocht sich eine 5-Minutenterrine. Eine Einweisung, wie der Kocher zu bedienen ist, braucht er nicht von mir, er kommt auch alleine klar.
Mittlerweile ist der Wind vollends eingeschlafen und ich muss mich in den Schatten verziehen. Ein Wetter ist das bisher. Traumhaft, ohne Übertreibung! Wir stehen hier auf dem Ostteil der Insel Getön. Zwischen den beiden Inselteilen liegt ein flaches Sumpfgebiet. Etwa 50 Meter von unserem Zelt entfernt befindet sich eine feste Schutzhütte mit Feuerstelle. Im Wald steht in einigem Abstand eine Toilette für die Camper. Auf der anderen Inselhälfte steht ebenfalls eine Schutzhütte. Die Hütten im Blockhausstil sind an einer Seite offen und verfügen über einen Holzfußboden. Von daher kann man in ihnen auch bequem übernachten. Gegen 20 Uhr bereite ich den Brotteig für die Stockbrot, auch Knüppelkuchen genannt (sind sie zu klein geraten und überdies angekokelt, da zu nah ans Feuer gehalten, heißen sie Knüppelkeks), vor. Wir haben uns diesmal für Fertigteigmischungen entschieden und die Sorten Chiabata und Dinkel mitgenommen. Die Kartoffeln koche ich 10 Minuten vor, dann macht Arian das Lagerfeuer an. Es ist schon 21 Uhr und ein herrlicher Abend. Um 21:30 Uhr kleistere ich den Brotteig um die Stöcke und wickele die Kartoffeln in Alufolie. Das letzte Tuborg stirbt am Lagerfeuer und Arian bevorzugt Milch mit Kaba Vanille.
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Ein Freitag im JuliDie ersten Sonnenstrahlen streifen das Zelt, es ist 7:30 Uhr, also werde ich mal langsam schauen, was draußen so los ist. Als ich mich dann endlich um 8 Uhr aufrapple und aus unserer Hütte krieche, ist weit und breit von Sonne keine Spur mehr. Der Himmel ist komplett bewölkt und der Wind hat wieder auf Süd gedreht. Ja, was sehe ich denn da? Ich bin mit meiner Lesebrille aus dem Zelt gekrochen, aber gravierende Veränderungen im Landschaftsbild bleiben mir trotzdem nicht verborgen. Also schnell Commander Steiner zu Hilfe geholt und er zeigt mir in schonungsloser Offenheit den ganzen Umfang der Tragödie. Am gegenüber liegenden Ufer der Bucht liegen ein rundes Dutzend Paddler in ihren Schlafsäcken auf dem blanken Fels! Dazu ist auch noch ihre ganze Ausrüstung um sie herum verstreut und am Ufer liegen sechs Leihkanus aus Aluminium. Haben die ein Schwein, dass es in der Nacht nicht geregnet hat! Momentan sieht es ja auch nicht nach Regen aus, aber auch nicht gerade nach Tropentag. Aber das kann sich hier ganz schnell ändern. Egal, jetzt wird der Kocher angeschmissen und Kaffee und Früchtetee gekocht. Auch Arian kommt jetzt aus dem Zelt und beschwert sich erst mal, dass ich schon aufgestanden bin und er mir daher im Zelt nicht das nächste Kapitel vom Sams vorlesen kann. Das Wetter wird und wird nicht besser, also legen wir uns nach dem Frühstück wieder ins Zelt. Arian liest mir zwei Kapitel vom Sams vor, danach halte ich etwas Augenruhe. Ich werde wach, als sich Arian darüber beschwert, dass jemand von der Jugendgruppe über unsere Zeltleine gestolpert ist. Dann ist es um 14:20 Uhr endlich soweit. Da der Himmel bisher grau in grau war, musste es folgerichtig irgendwann auch mal regnen. Arian liegt immer noch im Zelt, ich packe draußen schnell die Reste weg, verschließe die Zarges-Boxen und krieche auch ins Zelt. Eine kurze Regenpause nutzen wir dann, um das Moonshadow aufzustellen. Es ist schon 17 Uhr und somit Zeit für einen Kaffee. Dazu gibt es Nusstaler mit Musik - zumindest für Arian. Er hat seinen Diskman und jede Menge CDs mit auf die Reise genommen.
Zum Abendessen braten wir uns die Grillkartoffeln von gestern Abend. Nach den Stockbroten mit Würsten waren wir so satt, dass die Kartoffeln unangetastet blieben. Etwas Speck und Ketchup dazu und fertig ist unser Abendessen. Es hat schon eine Weile nicht mehr geregnet, das Moonshadow kann wieder abgebaut werden. Der Abwasch bleibt heute mal an Arian hängen. Alles ist weggeräumt und um 21:15 Uhr verschwinden wir im Zelt. Morgen wollen wir nicht zu spät aufbrechen und uns ein neues Lager am Stora Le suchen. Keine große Strecke paddeln, aber vor allen anderen Paddlern da sein, so lautet die Devise!
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Ein Samstag im JuliFür mich ist um 6:30 Uhr die Nacht zu Ende und ich bereite das Frühstück vor. Ohne Hektik wird in Ruhe gefrühstückt, dann suchen wir alles zusammen und Arian klart innen das Zelt auf. Als wir endlich startklar sind hat der Wind leider schon einen Zahn zugelegt. Wie immer, wenn wir paddeln wollen. Dummerweise kommt er genau aus der Richtung, in die wir wollen. Weiße Schaumkronen zeigen uns: Auf dem Foxen sind es sicher 5 Beaufort. Wir wollen uns zwar nach rechts in den Stora Le verdrücken, aber auch da müssen wir erst einmal hinkommen. Egal, wir haben ja Zeit und so sitzen wir hier um 9:55 Uhr und warten darauf dass der Wind abflaut. Die Boote sind beladen und als der Wind plötzlich nachlässt, starten wir sofort im Windschutz von Getön. Im Stora Le haben wir dann nur noch schwache Winde, denn hier fehlen die großen offenen Flächen. Wenigstens regnet es nicht, obgleich der Himmel stark bewölkt ist. Wir müssen gar nicht lange suchen, denn schon die erste vernünftige Stelle wird um 13:30 Uhr unser nächstes Lager (N59°23'06.5" E011°56'30.4"). Beim Absuchen des Platzes habe ich leider den etwa 1 Meter hohen Ameisenhaufen übersehen. Ich entdecke ihn erst, als wir uns schon häuslich eingerichtet haben. Aber der Abstand beträgt beruhigende 10 Meter! Das Moonshadow stellen wir auch sofort auf, da es anfängt zu tröpfeln und außerdem ist es noch von Gestern nass und muss trocknen, bevor ich es richtig einpacke.
Arian hat schon Hunger und dagegen haben wir Rühreier mit Speck, altes Brot und Gemüsesuppe mit Ei. Nach dem Essen ist Siesta angesagt, das Wetter ist eh so la la. Bei dieser Gelegenheit bekomme ich das zwölfte und letzte Kapitel vom Sams vorgelesen. Danach schlummere ich sanft ein. Wach werde ich schon 45 Minuten später, als uns die Sonne aufs Dach scheint und das Zelt in einen Backofen verwandelt. Jetzt brauchen wir frisches Trinkwasser und ich nehme das Wasserwerk in Betrieb. Arian will alle Teile und die Funktionsweise erklärt haben und findet meine Konstruktion toll. Es ist schon lange her, dass ich uns auf diese Art und Weise das letzte Mal Trinkwasser zubereitet habe. Ich glaube, es war 1997 auf dem Storavan in Schweden. Eigentlich ist dieser Aufwand bei der Wasserqualität in den Seen hier etwas übertrieben, aber ich habe nun mal das Wasserwerk und von daher nutze ich es auch. Die Kapazität des Keramikfilters von Katadyn beträgt etwa 40.000 Liter. Soviel kann man ja gar nicht trinken. Da ich das Trinkwasser vorher durch einen Kaffeefilter laufen lasse, schone ich den Katadyn und verhindere, dass sich die Poren der Keramik zusetzen. Nach dem Katadyn passiert das Wasser noch einen Aktivkohlefilter, bevor es im Wassersack gesammelt wird. Im Wassersack wartet dann zu allem Überfluss auch noch eine Tablette Micropur auf das Trinkwasser. Sicher ist sicher, gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist! Dieses Wasserwerk habe ich 1990 vor meiner ersten Kanutour aus dem Katadyn, Siliconschläuchen und einer PE-Weithalsflasche gebaut, aber heute gibt es das alles schon fertig bei Outdoorausrüstern. Dadurch hatten wir niemals Probleme mit Durchfall auf all unseren Kanutouren. Unser Abendessen nehmen wir am Lagerfeuer ein. Osötat Skanskt Grovbröd (Hört sich lecker an, was?) mit französischer Gänseleberpastete, eine 5-Minuten-Terrine für Arian und dazu Zitronentee. Anschließend gibt es für jeden noch eine heiße Tasse Ricola Kräutertee zum Nachspülen. Oh man, was leben wir doch gesund!
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Ein Sonntag im JuliMit dem Tag wechselt auch das Wetter. Erste frühe Sonnenstrahlen locken mich aus dem Zelt. Um 10 Uhr ist keine Wolke mehr am Himmel zu sehen, Mücken gibt es kaum und auch die Ameisen sind kein echtes Problem. Merkwürdigerweise krabbeln sie nur an Arians Beinen hoch. Obwohl ich bis auf meine Sandalen unbekleidet bin, wagt es keine Ameise meine Füße oder Beine hoch zu krabbeln. Ich denke mal, es liegt an der Beinbehaarung!? Egal, so sitze ich nackend beim Frühstück und Arian in voller Montur.
Diesmal stärken wir uns mit Vetekaka Polarbröd, Nutella, französischer Gänseleberpastete, französischem Käse, Tomaten aus eigener Ernte und Früchtetee, sowie Kaffee. Die Feigenmarmelade ist dagegen out! Arian findet, dass sie zu sehr nach Feige schmeckt!!! Häähh??? Ich lege mich jetzt auf die Decke am Strand und werde ausnahmsweise mal Gebrauch von unserer Sonnenmilch machen. Arian kann dann auf der Decke gegen den Endgegner - im Spiel Zelda - weiterkämpfen. Nichtspielernaturen sei bei dieser Gelegenheit verraten, dass der Endgegner immer der dickste Brocken ist, der auf dem mühsamen Weg zum Endsieg aus dem Weg geräumt werden muss. Koste es was es wolle! Zähneputzen und ein erstes Bad im See, dann ist Sonnenbaden angesagt. Diese Tage muss man nutzen, wer weiß, was Morgen kommt. Hoffentlich haben wir nächste Woche, wenn meine Frau endlich bei uns ist, auch so schöne Tage in Norwegen. Sieben Kanus fahren gerade den Stora Le hoch, wahrscheinlich auf der Suche nach einem Stellplatz. Etwa zwei Stunden später kommen sechs Boote der Gruppe zurück. Es wird zwar nicht gerade eng auf den Seen, aber es sind doch schon recht viele Leihboote unterwegs. Eigenboote sind eindeutig in der Minderzahl. Ich habe die Leihpreise hinten im Bericht bei der Campingplatzadresse von Lennartsfors untergebracht, da kommt was zusammen, wenn man sich alles ausleihen muss. Das sind dann ja fast schon Pauschalurlauberpreise. Wobei viele wichtige Sachen gar nicht aufgeführt sind, wie z.B. Kochgeschirr, Schlafsack usw. Zwei Personen zahlen dann für die Grundausstattung 1.330 SEK (145,75 €) pro Woche, haben für diesen Preis aber natürlich noch lange nicht alles Nötige an Ausrüstung dabei. Ich schwitze in der Sonne! Vorsichtshalber habe ich schon meinen Hut aufgesetzt, wird zwar nicht wirklich helfen, aber ich habe es wenigstens versucht. Am Zelt sind jetzt die Bremsen, hier am Strand in der Sonne gibt es dafür fast kein Getier. Um 19 Uhr hängen wir die Solardusche auf und ich schwimme eine Runde. Dann wird eingeseift und abgeduscht. Das Wasser ist fast schon zu warm, denn ich habe mir auf dem Rücken und den Oberschenkeln einen leichten Sonnenbrand zugezogen und da ist die Haut dann sehr empfindlich. Arian hält alles für die Nachwelt mit dem Camcorder fest. Danach ist Arian an der Reihe. Bei ihm ist es immer das Gleiche. Es dauert ewig und drei Tage, bis er endlich ins Wasser geht, ewig und zwei Tage bis er sich ganz nass gemacht hat und ewig und einen Tag, bis er endlich drei Schwimmstösse schafft. Und am Ende sind seine Haare immer noch trocken. Unter der Dusche stellt er fest, dass er seine Badelatschen vergessen hat. Mir ist das schnurz, ich lege ihm einfach sein Sitzkissen unter die Füße. Die ganze Prozedur kann ich natürlich nicht filmen, ich habe ja nur vier 60-Minuten Kassetten mitgenommen. Aber irgendwann wird dann selbst Arian fertig und fühlt sich jetzt richtig wohl. Es ist gar nicht so einfach, das Lagerfeuer in Gang zu kriegen. Der Baumstamm, der an unserem Lagerplatz liegt, entpuppt sich als nasser Schwamm mit Rinde. Eine dichte Rauchwolke zieht über den See. Aber das stört uns nicht weiter und Arian hackt Span um Span vom Stamm, um das Feuer anzufachen und die Scheite zu trocknen. Erst gegen 21:22 Uhr kommt das Feuer dann endlich in Gang.
Jetzt kriegt Arian auch noch Hunger! Der Abwasch ist erledigt, eine Tafel Schokolade verputzt und der Bursche kriegt um 21:40 Uhr Hunger. Ich biete ihm Pasta mit Zahnbürste an, er aber schnappt sich Ketchup und Brot!
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Ein Montag im JuliUm Himmelswillen, Windstille! Kein Wölkchen, kein Wind, nur Sonne und nichts wie blauer Himmel über uns. Hat die globale Klimakatastrophe jetzt etwa auch schon Schweden erreicht? Vor dem Frühstück nehmen wir um 9:30 Uhr ein erstes Bad im See, frühstücken in der Sonne und spannen das Moonshadow auf. Jetzt kommt auch der Wind, allerdings aus der entgegen gesetzten Richtung wie gestern. Eine ganze Armada von elf Kanus fährt gen Lennartsfors. Es gibt also offensichtlich große Biwakplätze hier am Stora Le. Der See zieht sich noch weit nach Norden hin, aber ich bin dort noch nie gewesen.
Unsere ursprüngliche Planung sah ja so aus, dass wir heute abbauen und uns noch einen Platz am Foxen, vielleicht sogar wieder den letzten Lagerplatz auf der Insel Getön, suchen, bevor wir nach Lennartsfors zurück paddeln. Aber dann fällt Arian plötzlich ein, dass er lieber doch noch hier stehen bleiben möchte. Kein Problem, wir haben ja noch nichts verpackt oder abgebaut. Arian sichtet gerade unseren ersten Besucher am Strand, einen jungen Grasfrosch. Heute fahren wir wieder das volle Programm. Ohne Ausnahme, ohne Abstriche, einfach hemmungslos und gerade richtig für so harte Kerle wie uns. Relaxen, faulenzen, baden und danach zur Abwechslung mal wieder relaxen. Essen und Trinken bieten willkommene Abwechslung und erfordern unseren vollen Einsatz, nicht zu vergessen unsere tägliche Andacht an die werktätige Bevölkerung und den kümmerlichen Rest der Welt.
Es ist jetzt mittlerweile 19:55 Uhr und wir sind frisch geduscht. Es neigt sich der bisher wärmste Tag dem Ende zu. Morgen werden wir also den Platz räumen und uns noch einen anderen Lagerplatz suchen, wo wir dann aber nur einen Tag stehen bleiben werden. So erreichen wir planmäßig am Donnerstag den Campingplatz in Lennartsfors. Am Freitag erledigen wir noch eventuelle Einkäufe und fahren anschließend nach Oslo zur Stadtbesichtigung. Es ist 21:10 Uhr und der See ruht still und glatt. Kein Lüftchen regt sich mehr. Das Lagerfeuer ist heruntergebrannt und Arian hat es nicht geschafft, noch einmal aus dem Zelt heraus zu kommen. So sitze ich also alleine vor dem Zelt und behalte zusammen mit Commander Steiner den See im Auge. Jetzt (21:16 Uhr) ist Arian doch noch mal kurz aus dem Zelt gekommen. Er hat Hunger bekommen und will etwas essen. Ich mache ihm klar, dass ich keine Lust mehr habe auch nur irgend etwas zu kochen. Er hat auch keine Lust den Kocher anzuschmeißen, also war's das schon. So setzt er sich auf einen Stein am See und schmollt. Aber nicht lange, dann holt er doch eine Tütensuppe "Fleischklösschen-Suppe mit Nudeln" aus der Zarges-Box. Rolf: "Du willst jetzt noch einen Liter Suppe auslöffeln, die du dir
eingebrockt hast?" Na gut, Kocher an und einen Liter Wasser aufgesetzt. Den Inhalt der Suppentüte (Arian nach einem Blick in die Tüte: "Was denn, ist das etwa alles? So wenig!?") ins kochende Wasser und acht Minuten köcheln lassen. Zur Geschmacksverbesserung geben wir noch einen Löffel Gemüsebrühe dazu.
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Ein Dienstag im JuliWas für ein Wetter! Trotzdem bauen wir nach dem Frühstück ab. Unser Kaffee und auch die verschiedenen Trockenpulver für die Getränkezubereitung sind alle. Nachschub muss her, oder wir trinken nur noch Tee und Wasser! Ich habe in Berlin partout kein Getränkepulver wie zum Beispiel Isostar mehr bekommen. Sonst hatte Reichelt immer diverse Pulver wie Cefrisch oder Isostar vorrätig, die sehr gut schmecken. Heutzutage ist das alles aus dem Sortiment verschwunden. Ich hatte schon Mühe, haltbares Brot in verschweißten Packungen zu bekommen. Früher gab es diverse haltbare Vollkornbrotsorten in Konserven, die sind jetzt auch alle vom Markt verschwunden beziehungsweise nur noch sehr schwer zu bekommen.
Um 11 Uhr verlassen wir nach einem letzten Bad den Platz (N59°23'06.5" E011°56'30.4") am Ufer des Stora Le. Nach einer Stunde Fahrt meckert Arian plötzlich, warum er eigentlich immer den Dagger fahren muss. Also Zeit (13:00 Uhr) für eine kleine Rast (N59°21'20.3" E011°54'13.7") zum Stressabbau. Zur Stärkung vergreifen wir uns an den armen Würstchen. Arian überlegt, ob wir bei diesem tollen Wetter nicht gleich bis nach Lennartsfors paddeln sollten. Kein Problem bei diesem Wetter und wir haben ja auch genügend Zeit.
Schlag 15 Uhr erreichen wir den Campingplatz von Lennartsfors, laden die Boote aus und nehmen einen Standplatz nahe der Hütte Nr. 4. An deren Rückseite befinden sich nämlich die Steckdosen. Die letzte Dose Bier will ich heute Abend nämlich gut gekühlt trinken. Bully steht ab Mittags im Schatten, dann lässt es sich hier auch prima aushalten. Erst nach 17 Uhr kommt ein angenehmer, leichter Wind auf. Während der Herfahrt hatten wir allerbeste Bedingungen. Leichter, angenehmer Schiebewind und Sommer pur. Nach Auskunft der Campingplatzbetreiber hat der ICA-Markt Mo-Fr bis 20 Uhr geöffnet und so mache ich mich mit Arian auf den Weg. Hier ein paar Preise als Kostprobe: Der Wechselkurs steht zur Zeit bei 100 SEK = 10,86 Euro oder 100 Euro = 920 SEK Bully einräumen, beide Boote aufs Auto, Paddel und Bootswagen unter dem Clipper verstauen, dann sind wir auch schon wieder nass geschwitzt. Um 20 Uhr gehen wir eine Runde schwimmen. Wie sagte Arian doch ganz richtig? Fünf Kronen für eine warme Dusche finde ich ganz schön viel, da gehen wir lieber im See baden. Wie recht mein Sohn doch hat! Zum Abendessen kommt Milchreis mit Blaubeersuppe auf den Tisch und anschließend in die Mägen.
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Ein Mittwoch im JuliIch recke und strecke mich auf der Matte, Arian sitzt schon auf der Kante. Als ich ihn bitte, doch mal Frühstück für Papa zu machen, liegt er gleich wieder im Schlafsack. Ich merke schon, das wird wohl wieder mal nix. Machen wir das Frühstück also gemeinsam. Rundes Polarbrot, Skorpas, Schwarzbrot, Blackcurrant-Marmelade von Chivers, Käse, Leberpastete von Lacroix, Kaffee der Marke Dallmayr Prodomo und für Arian Icetea Lemon von Lipton bilden die solide Grundlage für diesen herrlichen Tag. Zwei SMS gehen heute Vormittag an Regina raus. Vielleicht hat sie ja noch Zeit, ein paar Pasteten von La Fayette in der Friedrichstraße zu holen, Arian ist auf den Geschmack gekommen. Da er auch noch eine Bitte an Regina hat, schickt er eine zweite SMS gleich hinterher. Ich trinke jetzt (10:34 Uhr) eine letzte Tasse Kaffee, danach wird etwas Wäsche gewaschen. Gerade (13:12 Uhr) sind wir von einem Spaziergang zum Foxen zurück. Arian wollte nicht mehr weiter, er will lieber mit mir schwimmen gehen. Die Wahrheit aber ist: Er ist nur zu faul zum Laufen. Spazieren gehen ist ja sooo ätzend und sowieso nur was für Rentner und Scheintote! Zum Mittagessen hat sich Arian für Eierkuchen mit Apfelmus entschieden. Den Teig bereiten wir statt mit Mehl mit Dinkel-Brotteig zu. Arian ist der Meinung, dass dadurch die Eierkuchen sogar noch besser schmecken. Anschließend gehen wir schwimmen. Schwimmen macht bekanntlich müde und so gehen wir zum Bully zurück, um etwas zu ruhen. Den Platz werde ich heute Abend bezahlen, 360 SEK (39,45 €) kommen für die 3 Übernachtungen, 2 Tage für Strom und 6 Tage für das Auto auf der Wiese zusammen. Der Campingplatzwart ist aber erst wieder um 20:30 Uhr zurück, also warte ich. Zum Abendessen will Arian das volle Küchenprogramm, aber zur Abwechslung setze ich mich heute durch. Es gibt die Reste des alten Polarbrotes. Es hat sich bis heute wacker geschlagen, das verdient meine Bewunderung. Und schmeckt weder besser noch schlechter wie letzte Woche! Dazu Pasteten, Geramont und Gauda mit Senf. Kurz und schmerzlos! Bei unserer anschließenden Katzenwäsche findet Arian schwedisches Duschgel mit Orangengeschmack. Nun kann ich zwar kein Schwedisch, gehe aber davon aus, dass es sich um einen Duschzusatz handelt, wenn es in der Dusche steht. Vielleicht erzeugt es bei intensiver Anwendung aber auch nur diese aparte Orangenhaut!? Jetzt (22:35 Uhr) ziehen wir uns in den VW Bus zurück und ich tippe an diesem Bericht. Arian knöpft sich noch mal den Endgegner von "Zelda" vor. Er hat da wohl noch eine alte Rechnung offen. Das Wetter hat sich auch heute wieder auf hohem Niveau gehalten. Morgen werden wir also nach Oslo in Norwegen aufbrechen: Aufgepasst ihr Trolle, wir kommen!
Zu den Trollen in Norwegen, oder aber gleich weiter zur nächsten Kanutour auf dem Lelang Adressen der Campingplätze |
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